Frau G. S.
02. Mai 2024
hätte man das nur zuvor gewusst
Die Firma Glöckler hatte damals bei unserem Neubau die Fassadenarbeiten übernommen. Nach etwa 3 Jahren wurde festgestellt, dass das nur geklebte Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aus Kalksandstein an mehreren Häusern sich ablöst. Die vom Gutachter festgelegte Maßnahme beinhaltete das Verdüblen und somit das erneute Aufbringen des Putzsystems. Bei der Anwendung des neuen Putzsystems wurden die Vorgaben des Herstellers bei uns nicht eingehalten. Laut Datenblatt sind Lagerung und Verarbeitungstemperaturen von maximal 30 °C zulässig. Das Material wurde mehrere Wochen ungeschützt vor der Witterungslage auf unserem Grundstück gelagert. Die Arbeiten wurden zwischen Mai und Juli 2023 durchgeführt. Die gemessenen Temperaturen an den Eimern lagen selbst nach 18:30 Uhr aufgrund direkter Sonneneinstrahlung weit über diesen 30 °C. Die Windgeschwindigkeiten erreichten bis zu 30 km/h. Die Vorgaben zur Verarbeitungstemperatur betrafen auch die Oberflächentemperaturen. Da größtenteils bei direkter Sonneneinstrahlung gearbeitet wurde, herrschten Oberflächentemperaturen von nahezu dem Doppelten des Erlaubten.
Das Ergebnis sind über die gesamte Fassade verteilte Schwundrisse, größtenteils über 0,2 mm Risse und Poren größer als 2 mm. Diese sind schon aus einer Entfernung von 3 Metern erkennbar. Ein Gutachter und der Hersteller bestätigten, dass das Erscheinungsbild auf die Witterungsbedingungen zurückzuführen ist. Neben dem optischen Mangel ist aufgrund gestörter Abbindungsprozesse mit weiteren technischen Schäden zu rechnen. Der Bundesverband Ausbau und Fassade schreibt dazu: "Bei Umgebungstemperaturen über 30 °C ist mit Festigkeits- und Haftungsverlusten, mit Verarbeitungsschwierigkeiten sowie mit optischen Auffälligkeiten zu rechnen."
Die Firma Glöckler verweigert seit mehreren Monaten die vollumfängliche Behebung des Mangels. Diese Informationen könnten für den einen oder anderen hilfreich sein und helfen eventuell Ärger zu vermeiden.