Wer sich künstlerisch betätigt oder im handwerklichen Bereich zum Pinsel greift, der hat unter Garantie schon einmal von Acrylfarbe gehört und sie mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits verwendet. Doch was macht das prominente Farbmittel so besonders und warum eignet es sich so gut für Handwerker und Künstler?
Alles auf einen Blick:
- Acrylfarben werden vor allem von Künstlern und Handwerkern verwendet.
- Die Farbe besteht aus Acryl und Bindemittel.
- Sie eignen sich für viele, verschiedene Oberflächen wie Holz, Leinwand und Papier.
- Acrylfarben lassen sich mit Wasser mischen und leicht verarbeiten.
- Nach dem Trocknen ist die Farbe wasserfest.
- Abfüllmengen für den Künstlerbedarf liegen zwischen 15 ml und 1000 ml.
- Abfüllmengen für den Handwerksbedarf beginnen oft bei 2500 ml.
Bestandteile und Einsatzbereich
Aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind Acrylfarben sowohl bei Künstlern in der Acrylmalerei als auch bei Handwerkern sehr beliebt.
Was ist Acrylfarbe?
Acryl wurde Mitte der 1950er Jahre in den USA populär. Die simpelste Definition dieser Farbart beschränkt sich auf die Zusammensetzung aus den beiden Hauptbestandteilen:
- Farbpigmenten
- Bindemittel
Je höher der Pigmentanteil, desto leuchtender sind die Farben. Das Bindemittel sorgt dafür, dass die Farbe leicht zu verarbeiten ist und eine lange haltbar ist.
Acrylfarben sind im unverarbeiteten Zustand wasserlöslich und können beliebig verdünnt werden. Das bewirkt, dass sie entweder eine starke oder nur eine bedingte Deckkraft entwickeln.
Woraus setzt sich Acrylfarbe zusammen?
Acrylfarben bestehen aus insgesamt drei Elementen: Pigmenten, Bindemitteln und Lösungsmitteln.
Die Pigmente verleihen der Acrylfarbe ihre Farbe und Leuchtkraft. Die Bindemittel verbinden die anorganischen oder organischen Pigmente miteinander und mit der Fläche, auf die sie aufgetragen werden. Die Lösungsmittel verflüssigen die Farbe und verdunsten, nachdem sie aufgetragen wurde.
Neben den drei klassischen Bestandteilen können der Farbe zusätzlich Verzögerer hinzugefügt werden, welche die Trocknungszeit der sonst schnell trocknenden Farbe verlängern. Sogenannte Modellierpasten dagegen verleihen der Acrylfarbe einen Glanz oder lassen sie matter erscheinen. Wer seinem Werk einen extra Schutzfilm verpassen möchte, greift auf farbloses Acryl Firnis zurück. Dieser ist besonders für die Acrylmalerei im Außenbereich geeignet und ergänzen den Farbauftrag mit einer Versiegelung, die für eine besonders gute Qualität sorgt.
Wofür ist Acrylfarbe geeignet?
Im künstlerischen Bereich dient Acrylfarbe beispielsweise als Alternative zu Wasserfarben und kann mit einer ähnlichen Technik aufgebracht werden. Da sie ebenfalls mit Wasser vermengt werden kann, jedoch vorhersehbare Deckeigenschaften besitzt, ist die Acrylfarbe unter anderem bei Anfängern sehr beliebt. Zudem erlaubt es eine passende Verdünnung, sie mit Aquarelltechniken zu verarbeiten oder mit ihr Lasuren zu erzeugen.
Auch Ölfarbe lässt sich mit Acryl substituieren. Künstler können bei der Acrylmalerei die gleiche Technik nutzen wie bei der Arbeit mit Ölfarben und profitieren von den raschen Trockeneigenschaften, die sie mit den passenden Kniffen auch verzögern können. Acryl trocknet zudem nicht nur schnell, sondern auch rissfrei und erzielt einen leichten Glanz. Es eignet sich vorwiegend für Maluntergründe, die fettfrei sind, darunter Holz und Leinwand und Papier.
Pinsel und andere Malwerkzeuge lassen sich unkompliziert mit Wasser abwaschen, solange die Farbe noch nicht getrocknet ist. Nach dem Trocknen ist sie wasserfest. Abfüllmengen für den Künstlerbedarf in der Acrylmalerei beginnen bei 15 ml und gehen über 100ml bis 500ml und 1000 ml.
Was ist der Unterschied zwischen Ölfarben und Acrylfarben?
Anders als Acrylfarbe ist Ölfarbe in getrockneter Form säure- und alkalibeständig. Ihr Farbvolumen vergrößert sich beim Trocknen. Zudem wird sie mit Terpentin verdünnt, weshalb sie gesundheitsschädlicher ist und lange Trocknungszeiten aufweist. Im Gegensatz zu Acrylfarbe entstehen zudem schnell Risse bei dicken Schichten und sie ist mit der Zeit wesentlich anfälliger für Beschädigungen wie Alterungsrisse.
Wie sollte man Acrylfarbe entsorgen?
Farben sollten unter keinen Umständen in die Toilette oder sonstige Abflüsse gekippt werden. Stattdessen ist es dringend zu empfehlen, die schadstoffhaltigen Farben an einer entsprechenden Sammelstelle abzugeben. Viele Baumärkte nehmen Farbreste entgegen. Ein Anruf bei der Stadtverwaltung kann ebenfalls schnell für Auskunft sorgen.
Eigenschaften
Wer Acryl verwenden möchte, sollte die Stärken und Schwächen des Farbmittels kennen. Die rasche Trocknungszeit kann, je nach Projekt, zum Vorteil oder zum Nachteil werden.
Was sind die Vorteile von Acrylfarbe?
Der Werkstoff verfügt über viele positive Eigenschaften. Die Farben vergilben kaum und neigen nicht zur Rissbildung. Zudem sind sie fast geruchsneutral und können auf vielen verschiedenen Untergründen verarbeitet werden. Eine Grundierung ist deshalb nur selten notwendig.
Künstler und Handwerker schätzen, dass sie leicht zu verarbeiten sind und können sie über die Verdünnung mit Wasser gut an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen. Die raschen Trockeneigenschaften sind in vielen Situationen hilfreich und können mit passenden Verzögerern verlängert werden. Zudem schont die Farbe Ihre Pinsel und ist leicht auswaschbar.
Die Farben können auch im Außenbereich zum Einsatz kommen und sind einfach zu mischen.
Was sind die Nachteile von Acrylfarbe?
Ohne Verzögerer muss zügig und unterbrechungsfrei gearbeitet werden, da die Farbe rasch trocknet. Zudem dunkelt sich Acrylfarbe nach dem Trocknen ab und die Pigmente ziehen sich zusammen. Dadurch kann die Farbfläche schrumpfen.
Qualität bestimmt den Preis
Der Preis für Acrylfarben kann stark variieren. Eine klare Anleitung, wann welcher Preis angemessen ist, gibt es nicht, da viele Faktoren die Preisgestaltung bestimmen. Wie bei fast allen Produkten gibt es auch bei Acrylfarbe Markenprodukte und Billiganbieter.
Was kostet Acrylfarbe?
Gerade im Handwerksbereich sollten Sie Markenfarben verwenden, insbesondere wenn die Farbe auf Beton oder an Wänden aufgetragen werden soll.
Hochwertige Produkte bieten oftmals eine bessere Zusammensetzung und höhere Leuchtkraft. Das ergibt sich aus der höheren Qualität der Farbpigmente. Während günstige Produkte häufig mehr Füllstoffe einsetzen als eigentliche Farbpigmente, fällt das Verhältnis bei Markenware deutlich zugunsten der Pigmente aus. Die Folge ist eine bessere Deckkraft, wodurch oftmals bereits der erste Anstrich ausreicht. Günstigere Produkte verlangen hingegen häufig nach mehrfachen Anstrichen. Der höhere Preis lohnt sich also, da die überlegene Herstellung in der Praxis viele Vorteile bietet und vor allem Handwerker hochwertige Farbe schätzen, die besonders deckend wirkt.
Im künstlerischen Bereich herrschen klar benennbare Qualitätsstandards. Hier kann zuverlässig nach Preis gekauft werden. Die Qualität der Farbe unterteilt sich in herkömmliche Qualität und Künstlerqualität. Dabei ist Künstlerqualität die hochwertigere Variante, die sich jedoch ihrerseits nochmals aufteilt in:
- Hobbyqualität
- Studioqualität
- feinste Qualität
Dabei handelt es sich nicht um festgesetzte Normen, sondern um Qualitätsstandards, die sich für Künstleracrylfarben durchgesetzt haben. Die Unterschiede liegen auch hier im Anteil der echten Farbpigmente, die wie bei den Handwerkerfarben einen großen Unterschied im Auftrag machen. Auch die restlichen Inhaltsstoffe sind bei Produkten in Künstlerqualität hochwertiger, was die Anwendung vereinfacht, den Farbton aufwertet und sie leichter mischen und in Form bringen lässt.