Wohnräume und Büros werden wesentlich ausgefeilter konzipiert als es manchmal den Anschein macht. Damit sich Menschen in ihnen möglichst gut unterhalten können, gibt es Kniffe wie den Akustikputz. Er optimiert den Klang, also die Akustik, in einem Raum und sorgt beispielsweise dafür, dass sich Gesprächspartner besser verstehen können. Durch diesen positiven, psychischen Effekt wird das Wohlbefinden der Menschen im Raum gesteigert und eine besser Arbeits- und Lebensqualität erreicht.
Alles auf einen Blick:
- Akustikputz optimiert die Klangeigenschaften eines Raumes, indem er unerwünschte Schallwellen absorbiert.
- Er kann dadurch das Wohlbefinden von Menschen in einem Raum steigern.
- Zudem kann der Spezialputz die Schallenergie in Wand und Decke in Wärmeenergie umwandeln und so positiv zur Energiebilanz eines Gebäudes beitragen.
- Das Material sollte nur von geschulten Experten verarbeitet werden.
- Auf den Spezialputz darf nur Spezialfarbe gestrichen werden, die von Fachbetrieben aufgetragen wird.
Einsatzbereiche
Für die Nutzung des Werkstoffes sprechen seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die von Wohnräumen wie Küche oder Schlaf- und Wohnzimmer bis hin zu Großraumbüros reichen. Der Spezialputz eignet sich deshalb als Alternative zu anderen Lösungen, wie beispielsweise Akustikplatten.
Was ist Akustikputz?
Als Maßnahme zur akustischen Verbesserung der Raumbedingungen innerhalb eines Gebäudes spielt der Spezialputz eine wichtige Rolle. Er verfügt über eine hohe Schallabsorption und fügt sich optisch harmonisch in den Raum ein.
Durch seine gute Schallabsorption verringert er die Nachhallzeit in Räumlichkeiten erheblich. Mit dem bloßen Auge ist er kaum von gewöhnlichem Putz zu unterscheiden und kann unkompliziert in Decke und Wand verarbeitet werden. Jedoch ist der Spezialputz deutlich schwerer zu handhaben und erfordert erfahrene Handwerker.
Wo kommt Akustikputz zum Einsatz?
Zwar kann das Material grundsätzlich überall verbaut werden, beispielsweise in einer Wohnung, überwiegend kommt es jedoch in Großraumbüros, Vorlesungssälen, Schulen, aber auch Sporthallen zum Einsatz. Der Untergrund kann höchst unterschiedlich ausfallen. Sowohl Ziegel und Beton als auch viele andere Träger können verputzt werden.
Die Verwendung erfordert jedoch teils spezielle Grundierungen und Beschichtungen. Auch eine Kombination mit Akustikplatten ist möglich. Hierdurch können sich die Nachhallzeit und die Raumakustik nochmals deutlich verbessern.
Wie pflegen Sie Akustikputz?
Wichtig für die Funktionalität eines solch ausgefeiltes System ist vor allem die Zeit nach der Installation. Der Pflege kommt auch hinsichtlich der Budgetierung eine tragende Rolle zu.
Eine gut gepflegte Putzschicht spart über die Jahre Investitionen, die sonst in einen Komplettaustauch fließen würden. Eine Renovierung genügt. Ein solcher Vorgang kann zudem mehrmals durchgeführt werden und verlängert, gemeinsam mit guter Pflege des Systems, die Lebensdauer deutlich.
Eigenschaften
Der Spezialputz wirkt sich nicht nur positiv auf die Raumakustik aus, sondern trägt auch zur Wärmedämmung und zum Brandschutz bei.
Was sind die Vorteile?
Da sich Akustikputze unauffällig in das Gesamtbild einfügen, fungieren sie im fertigen Bau als unsichtbare Schalloptimierer. Darüber hinaus verfügt ein solcher Spezialputz über wärmedämmende Eigenschaften und ist nicht brennbar. Seine wichtigste Fähigkeit ist selbstverständlich die Schalloptimierung. In Wand oder Decke verarbeitet, vermindert er effektiv Halleffekte, Nachhallzeit und störende Nebengeräusche, wodurch sich die Kommunikation innerhalb eines Raumes einfacher gestaltet.
Was sagt der Absorptionsgrad aus?
Die Güte bestimmt sich in der Regel über den Absorptionsgrad. Er gibt Auskunft über den Anteil des Schalls, der vom Material „geschluckt“ wird und heißt deshalb auch Schluckgrad. Je höher dieser ausfällt, desto niedriger ist die Nachhallzeit. Der Absorptionsgrad wird mit einem Wert zwischen 0 und 1 angegeben, wobei die Skala dabei einen Schluckgrad von 0 Prozent bis hin zu 100 Prozent (also 1) abdeckt. Liegt der Absorptionsgrad bei 1, absorbiert das betreffende Material den Schall komplett und weist eine sehr niedrige Nachhallzeit auf.
Zudem existieren diverse Absorptionsklassen von E (gering) bis A (hohe Absorption). Je besser der Schall von einer Wand oder Decke absorbiert werden kann, desto besser wird oftmals auch die Schallenergie in Wärmeenergie umgewandelt, was der Dämmung und Energiebilanz eines Gebäudes zugute kommt.
Der Grad der Absorption wird oft auch für verschiedene Frequenzen herausgegeben. Sie werden in Hertz gemessen. Diese Unterteilung macht Sinn, da unterschiedliche Frequenzen oftmals verschieden stark absorbiert werden. Deshalb wird der Schallabsorptionsgrad in der Regel um einen Schallabsorptionskoeffizenten erweitert. Dabei handelt es sich um einen vereinheitlichten Wert für die Schallabsorption innerhalb des standardisierten Frequenzbereiches, der von 125 Hertz bis 4000 Hertz reicht.
Was hat Akustikputz mit der Energiebilanz zu tun?
Da er besonders tiefe Poren aufweist, nimmt er Schallwellen in sich auf und verschluckt sie im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei entsteht Wärmeenergie, die dazu beiträgt, Gebäude im Winter schneller auf Temperatur zu bringen und damit auch die Heizkosten sowie die Energiebilanz zu optimieren.
Verarbeitung
Sie können das Hörerlebnis optimieren, indem sie sogenannte Akustikfarbe verarbeiten, die den schallschluckenden Effekt verbessert.
Wie arbeitet man mit Akustikputz?
Die Installation geschieht mittels Spritzputzverfahren. Diese Methode erfordert sehr viel Erfahrung. Der Putz wird mehrmalig auf eine Oberfläche gespritzt und muss pro Lage eine bestimmte Zeit trocknen. Erst dann kann die nächste Schicht aufgetragen werden. Zudem gilt es, den Untergrund passend zu behandeln, beispielsweise über einen grundierenden Anstrich.
Malerarbeiten: Was müssen Sie beachten?
Wichtig zu wissen: Ein mit Akustikputz ausgestatteter Raum sollte keinesfalls mit handelsüblicher Dispersionsfarbe bestrichen werden. Das Resultat wäre ein Verlust der Absorptionsfähigkeit, da die Farbe die dafür zuständigen Poren des Putzes verschließt. Die Raumakustik würde sich in der Folge merklich hörbar verschlechtern. Die Lösung liegt in einem eigens für derartige Materialien entwickelten Anstrich, den speziell geschulte Fachleute durchführen.
Hersteller und Kosten
Die Preise können stark variieren und hängen von vielerlei Faktoren ab, wie vom Hersteller, der zu verarbeitenden Menge des Materials oder auch der Art des Putzes.
Welche Hersteller gibt es?
Bei der Wahl des passenden Herstellers kommt es auf das individuelle Portfolio des Anbieters an. So gibt es glatte, strukturierte und auch fugenlose Systeme, sowie eine Vielzahl an Speziallösungen. Empfehlenswert sind beispielsweise Produkte der Hersteller
- Dekozell
- Schmidt Akustik
- Icoustic
Wie viel kostet Akustikputz?
Der Ort der Verarbeitung, beispielsweise Decke oder Wand, ist ebenso maßgebend wie die Eigenschaften zur Minderung der Nachhallzeit und weitere Faktoren. Ein Putz mit circa 3 bis 4 Millimeter Trockenschichtdicke kann mit etwa 30 Euro netto pro Quadratmeter zu Buche schlagen.