Die Bezeichnung ist eine Abkürzung für „Fehlerstrom-Schutzschalter“. Dabei steckt das Wort „Fehler“ im „F“ von „FI“. Das „I“ ist das Formelzeichen der elektrischen Stromstärke. Aus der übergeordneten Gruppe der Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen sind die FI-Schalter die am häufigsten genutzten Geräte.
FI-Schalter – Was ist ein Fehlerstromschutzschalter?
Der FI-Schalter unterbricht im gesamten Haus den Stromkreis, sollte im Stromnetz ein Problem auftreten. Beispielsweise dann, wenn eine Person ein Gerät berührt, das unter Spannung steht. Das kann aufgrund einer schlechten Isolierung oder eines Defekts der Fall sein. Der Schalter erkennt die Gefahr über Unregelmäßigkeiten im Netz und kappt innerhalb von weniger als einer halben Sekunde die Stromzufuhr.
Es gibt verschiedene Arten von Schaltern:
LS Schalter (FI / LS Schalter)
Hierbei handelt es sich um einen FI-Schalter mit eingebauter Überstromschutzeinrichtung (auch RCBO genannt). Anders als bei Geräten ohne diese integrierte Einrichtung wird der LS-Schalter in Stromkreisverteilern den Überstromschutzeinrichtungen nicht vorgeschaltet, sondern hat diese bereits eingebaut.
RCD
Das Kürzel steht für „residual current operated device“, was im Deutschen soviel wie „Fehlerstrom-Schutzeinrichtung“ bedeutet. In der Mehrzahl spricht man von RCDs.
RCCB
Der englische Begriff „residual current circuit breaker“ bedeutet auf Deutsch sinngemäß „Differenzstrom-Schutzeinrichtung“. Hierbei handelt es sich um einen Schutzschalter ohne eingebaute Überstrom-Schutzeinrichtung.
RCBO
Dieser Typ verfügt über eine eingebaute Oberstrom-Schutzeinrichtung. Das Kürzel steht im Englischen für „residual current operatedcircuit breaker with overcurrent protection“. Der Schaltertyp kommt in Unterverteilungen, wie Sicherungskästen in Apartments, zum Einsatz. Per RCBO gesicherte Stromkreise haben alle ihre eigenen Fehlerstrom-Schutzschalter. Aus Kostengründen nutzt man jedoch meist nur einen Fehlerstrom-Schutzschalter für mehrere Stromkreise.

Funktion eines FI-Schalters
Er unterbricht im gesamten Haus den Stromkreis, sobald eine Unregelmäßigkeit im Netz vorliegt. Berührt eine Person ein unter Spannung stehendes Gerät, das nicht ordnungsgemäß funktioniert und erhält einen Stromschlag, dann entstehen Unregelmäßigkeiten. Der FI-Schalter erkennt dieses Problem, indem er ständig die Differenz des abfließenden und zufließenden Stroms misst. Ist der Wert ungleich null, zieht er die Notbremse.
FI-Schalter Pflicht? – Vorschriften des Schutzschalters
FI-Schalter sind in Neubauten grundsätzlich Pflicht. Seit dem Jahr 1984 müssen sie in Bädern eingebaut werden, seit Anfang des Jahres 2009 müssen sogar alle Steckdosen-Stromkreise mit ihnen abgesichert werden.
FI-Schalter nachrüsten: Gibt es eine Nachrüstpflicht?
Für FI-Schalter besteht grundsätzlich keine Pflicht zur Nachrüstung. Aus Sicherheitsgründen lohnt sich ein nachträglicher Einbau der Schalter jedoch. Der Aufwand ist gering, denn meist ist der Schalter in weniger als einer Sekunde eingebaut. Die Installationen der FI-Schalter sollten trotzdem unbedingt Fachleute übernehmen.
Es ist möglich, durch das Drücken eines Prüfknopfes im Sicherungskasten eine sogenannte Funktionsprüfung durchzuführen, anhand derer man erkennen kann, ob der Schalter nachgerüstet werden muss oder noch ordnungsgemäß funktioniert.
Es empfiehlt sich, diesen Funktionstest alle drei Monate durchzuführen.
Achtung:Durch das Drücken des Knopfes unterbrechen Sie allerdings auch die Stromzufuhr!
Typen von FI-Schutzschaltern
Die verschiedenen Typen der FI-Schutzschalter unterscheiden sich bezüglich ihrer Eignung zur Erfassung von unterschiedlichen Fehlerstromformen. Diese hängen von der Schaltung im Stromkreis ab. Der passende FI-Schutzschalter richtet sich also nach dem entsprechenden Verbrauchereingangskreis.
Typ AC
Dieser Typ ist netzspannungsunabhängig und wird nur bei Wechsel-Fehlerströmen ausgelöst. Für Gleichstrom ist er nicht geeignet. Der Typ AC ist in Deutschland nicht zugelassen.
Typ A
Auch der Typ A ist unabhängig von der Netzspannung und findet bei Wechsel-Fehlerströmen und pulsierenden Gleich-Fehlerströmen sowohl ohne als auch mit eingebauter Überstrom-Schutzeinrichtung Anwendung.
Typ F
Der Typ F bietet Schutz vor elektrischen Schlägen, die von einphasigen Geräten mit Frequenzumrichtern, beispielsweise Waschmaschinen, ausgehen. Er kommt in Wohnungen und Bürogebäuden zum Einsatz.
Typ B
Hierbei handelt es sich um netzspannungsabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter. Sie benötigen eine Stromversorgung und arbeiten mit Wechsel- und Gleichstrom, der sowohl pulsierend als auch glatt sein kann.
Typ B+
Während der Typ B Frequenzen bis zu einem kHz (Kilohertz) kontrolliert, leistet die Plus-Variante Überwachung bis zu zwanzig kHz. Aus diesem Grund eignet dieser Typ sich auch zum präventiven Brandschutz.

Der mobile FI-Schutzschalter
Anders als die fest verbauten Pendants ist der mobile FI-Schutzschalter, wie der Name schon andeutet, für eine ortsunabhängige Anwendung geeignet. Er wird zwischen ein Elektrogerät und die Stromversorgung geschaltet.
Besonders auf Baustellen bietet der mobile FI-Schutzschalter einen wichtigen Schutz vor Unfällen. Er muss starken Belastungen standhalten und mindestens der Schutzart „IP 44“ entsprechen. Mit dieser ist der mobile FI-Schalter gegen Spritzwasser, Regen und feste Fremdkörper, die größer als ein Millimeter sind, gefeit.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Die mobilen Varianten sind überall dort einsetzbar, wo ein fest installiertes FI-Gerät keine Chance hat.
Anders als bei „normalen“ FI-Schaltern funktionieren die mobilen Ausführungen nur, wenn sie der Anwender ordnungsgemäß einschaltet. Dazu müssen sie zwingend mit der bloßen Hand aktiviert werden. Der Grund: Sie führen eine Messung über den Körper des Anwenders durch, bei der sie auf den direkten Hautkontakt angewiesen sind. Ohne ihn ist eine Schutzfunktion nicht mehr gegeben.