Wenn Sie eine Immobilie oder eine Grundstücksfläche kaufen beziehungsweise verkaufen wollen, ist ein Blick in die sogenannte Flurkarte notwendig. Sie wird auch als Liegenschafts- oder Katasterkarte bezeichnet. Hier werden Grenzverläufe sowie Nutzungsart einer Landfläche festgehalten.
Alles auf einen Blick:
- Die Begriffe Liegenschaftskarte und Katasterkarte sind Synonyme für die sogenannte Flurkarte.
- Eine Liegenschaftskarte ist ein wichtiges Dokument für den Kauf, Verkauf und die Bebauung von Grundstücken.
- Eine Flurkarte ist eine Darstellung von Flurstücken und Abgrenzungen. Sie zeigt auch die Nutzungsart von Landflächen auf.
- Im Liegenschaftskataster werden sämtliche Karten registriert.
- Die Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) sowie das Automatisierte Liegenschaftsbuch (ALB) wurden zu einer einheitlichen Datenbank zusammengefasst, wodurch Auszüge auch in digitaler Form beantragt werden können.
Definition Flurkarte
Eine Flurkarte ist eine Darstellung von amtlichen Vermessungen von Landstücken. Durch sie ist es möglich, Grenzen und Lage einer Liegenschaft genau nachzuvollziehen. Für Immobiliengeschäfte jeglicher Art muss ein entsprechender Auszug vorgelegt werden.
Was ist eine Flurkarte?
Eine Flurkarte ist eine maßstäbliche Darstellung von Liegenschaften (Flurstücke und Grundstücke) eines bestimmten Gebiets. Sie kann auch als Liegenschaftskarte oder Katasterkarte bezeichnet werden.
Aus der Liegenschaftskarte lässt sich die exakte Lage sowie die Nutzungsart eines Grundstücks ablesen. Auch Umrisse von Gebäuden werden dargestellt. Der Maßstab liegt in der Regel bei 1:500 oder 1:1000, kann jedoch variieren.
Diese Karte dient außerdem als amtlicher Beweis für die Existenz eines Grundstücks. Gleichzeitig ist sie die amtliche Kartenvorlage für das Grundbuch und spielt eine wichtige Rolle bei der Immobilienbewertung.
Was steht in einer Flurkarte?
Eine Flurkarte gibt detaillierte Auskunft über die Begrenzungen sowie Abmessungen von Grundstücken und Flurstücken.
Zusammengefasst enthält eine Liegenschaftskarte folgende amtliche Kennzahlen:
- Flurstücke mit dazugehörigen Flurstücksnummern
- Begrenzungen der Flurstücke
- Gemarkungsgrenzen
- Gemeindegrenzen
- Gebäudenummer und Nutzungsart
- Grundstückslage
- Art der Bodennutzung
- Blattrahmen inkl. Flurnummerierung, Bezeichnung der Gemarkung, Maßstab und Herkunft
Abhängig von der Region kann sie zusätzlich folgende Angaben beinhalten:
- topografische Angaben
- Vermessungs- und Grenzpunkte
- Hecken
- Zäune
- Mauern
Was ist die Definition von Gemarkung, Flur und Flurstück?
Die Begriffe Gemarkung, Flur und Flurstück sind Flächeneinheiten auf einer Liegenschaftskarte. Durch diese drei Einheiten setzt sich ein Grundstück zusammen.
Eine Gemarkung besteht aus mehreren Fluren. Der Begriff „Flur“ ist ein Ausdruck, der in der Landwirtschaft für offene Flächen, wie zum Beispiel Felder oder Wiesen, verwendet wird. Eine Nutzfläche in einer Siedlung wird als Flur bezeichnet.
Die Flur setzt sich wiederum aus einzelnen oder mehreren Flurstücken zusammen. Ein Flurstück ist der kleinste Wert auf der Legende einer Katasterkarte.
Jedes Stück besitzt eine Nummerierung, durch die es dem richtigen Flur zugeordnet werden kann. Die Flächengrenzen wurden durch eine amtliche Vermessung festgelegt. Ein Flurstück ist nicht mit einem Grundstück gleichzusetzen.
Durch das Katasteramt können diese Grenzen durch einen Kauf und Verkauf von Flurstücken geändert werden. Es übernimmt auch die Vermessung der Landstücke.
Was bedeutet die Flurstücksnummer?
Für den Antrag eines Flurkartenauszugs ist die Flurstücksnummer wichtig. Sie dient als eine Art Identifikationsnummer, da sie jedes Flurstück einem Flur eindeutig zuordnet.
Durch diese Kennzeichnung lässt sich der gewünschte Flurstückauszug schnell und einfach auf einer Liegenschaftskarte finden. Die Nummer ist auch im Grundbuch hinterlegt.
Sie besteht beispielsweise aus höchstens 5 Ziffern, aber kann auch aus Buchstaben und Zahlen zusammengesetzt sein.
Was ist der Unterschied zwischen Flurkarte und Grundbuchauszug?
Beide Dokumente liefern Informationen zu Grundstücksflächen.
Eine Flurkarte verrät Ihnen alles zu der Lage, den genauen Grundstücksgrenzen sowie der Nutzungsart einer Landfläche. Sie dient außerdem als amtliche Kartenvorlage für das Grundbuch.
Im Grundbuch werden sämtliche Rechte bezüglich des Eigentums und andere Rechtsverhältnisse eines Grundstücks festgehalten.
Sowohl einen Grundbuchauszug sowie ein Flurkartenauszug können Sie bei einem Katasteramt beantragen.
Was ist der Unterschied zwischen Lageplan und Flurkarte?
Eine amtliche Flurkarte und ein amtlicher Lageplan unterscheiden sich in der Verfügbarkeit und dem Inhalt. Für eine Baugenehmigung müssen Sie beide Kartenpläne vorlegen und sollten diese gut aufbewahren.
Eine Flurkarte stellt sämtliche Liegenschaften und deren Abgrenzungen sowie Lage dar und kann jederzeit für jede Fläche beim zuständigen Amt oder online eingesehen werden.
Ein Lageplan baut auf einer Liegenschaftskarte auf. Er wird anders als die Katasterkarte individuell für ein Bauvorhaben von einem öffentlich bestellten Vermessungsingenieur erstellt und besteht aus einem schriftlichen und einem zeichnerischen Teil.
Er enthält unter anderem Informationen über Höhenunterschiede im Gelände, Eigentümer, Bauherren, befestige Flächen, bereits existierende Gebäude und geplante Bebauung.
Einsatzbereich und Beantragung
Planen Sie eine Immobilie zu erwerben, müssen Sie eine amtliche Flurkarte vorlegen. Beantragen können Sie eine solche Karte beim Katasteramt in Ihrer Region. Die analogen Flurkarten sind auch über ein bundesweites Liegenschaftskataster online verfügbar.
Wann brauchen Sie einen Flurkartenauszug?
Der Wert einer Immobilie wird vor allem durch die Lage bestimmt. Eine Flurkarte besitzt dazu sämtliche wichtige Informationen.
Diese Karte dient auch als amtlicher Nachweis dafür, dass ein Grundstück existiert. Sie ist erforderlich für den Kauf, den Verkauf, den Bau und die Wertermittlung von Immobilien.
Zusammengefasst benötigen Sie eine Liegenschaftskarte für folgende Zwecke:
- Bewertung von Immobilien
- Vermarktung und Verkauf von Immobilien
- Bauplanung und Bauantrag
- amtliche Kartenvorlage für Grundbucheinträge
- rechtliche Angelegenheiten (Erbschaft, Scheidung etc.)
- Ermittlung des Beleihungswertes (Grundschuld) von Banken und Maklern
- Ermittlung von bodenbezogenen Grundsteuern
Diese Karte ist relevant für Immobilienbewerter, Architekten, Banken, Ingenieure sowie Bauherren und natürlich für Immobilieninteressenten.
Wie beantragen Sie einen Flurkartenauszug?
Für einen Auszug einer Flurkarte wenden Sie sich an das Katasteramt. Es verwaltet das so genannte Liegenschaftskataster beziehungsweise Kataster, worin sämtliche amtliche Karten registriert sind.
Sie müssen sich in der Regel an das Amt wenden, in dem das Grundstück Ihres Interesses liegt. Es gibt auch die Möglichkeit, den benötigten Auszug online als PDF-Datei zu beantragen und selbst auszudrucken.
Für den Antrag müssen Sie außerdem ein berechtigtes Interesse vorlegen können, zum Beispiel eine Vollmacht des bisherigen Grundstückseigentümers.
Sie können einen formlosen Antrag per E-Mail oder auf postalischem Weg stellen. Natürlich können Sie einen Flurkartenauszug auch persönlich vor Ort beantragen.
Damit das Amt Ihnen den richtigen Ausschnitt zukommen lassen kann, müssen Sie Ihnen die Flurstücksnummer angeben. Die Nummer können Sie aus dem Grundbucheintrag oder aus dem Kaufvertrag der Grundstückfläche entnehmen.
Die Bearbeitungszeit eines amtlichen Auszugs durch das Katasteramt dauert circa ein bis zwei Wochen.
Ist eine Flurkarte auch online verfügbar?
Einen Flurkartenauszug können Sie auch online einsehen und als PDF-Datei herunterladen.
Katasterämter haben ursprünglich mit der so genannten Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) und dem Automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) gearbeitet. Die getrennten Systeme wurden zu einer bundesweiten einheitlichen Datenbank, dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS), zusammengeführt.
Somit ist es möglich, schnell und einfach Informationen zu einer Liegenschaft sofort einzuholen.
Kosten
Wie hoch die Gebühr für einen Flurkartenauszug ist, ist vom Format und der Region abhängig. Sie können die Auszüge selbst über das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) herunterladen oder bei der zuständigen Behörde analoge Auszüge beantragen.
Was kostet ein Flurkartenauszug?
Während eine mündliche Auskunft meist kostenfrei ist, können Sie ausgedruckte Versionen gegen eine Gebühr erhalten. Die Kosten sind abhängig von der Größe des Auszugs sowie der Region und können zwischen 10 und 60 Euro liegen.
Für einen farbigen Ausdruck kommen im Vergleich zu einem schwarz-weißen Auszug zusätzliche Kosten auf Sie zu. Eine farbige Ausgabe bietet oft einen besseren Überblick über die verschiedenen Flächen und Grenzen.
Abhängig von der Verwendung benötigen Sie verschiedene Maßstäbe. Informieren Sie sich daher im Voraus, welches Format Sie für Ihr Vorhaben benötigen, damit Sie einen doppelten Ausdruck und damit zusätzliche Kosten vermeiden.
