Das Kataster ist ein vom Katasteramt geführtes amtliches Verzeichnis, das alle Sachverhalte mit Raumbezug verwaltet. Es dient im Wesentlichen zur Sicherung des Eigentums, zur Wahrung von Grundstücksrechten und zum Verkehr von Grundstücken.
- Was ist ein Kataster?
- Was steht im Liegenschaftskataster?
- Wofür ist das Katasteramt zuständig und was wird dort eingetragen?
- Wann muss eine Messung beantragt werden?
- Wie viel kostet die Vermessung und wer muss sie zahlen?
- Wie kann ich die hohen Kosten für das Einmessen meines Hauses durch das Katasteramt vermeiden?
- Welche Kataster gibt es noch?
- Zusammenfassung
Was ist ein Kataster?
Der Ausdruck Kataster meint im Allgemeinen ein behördliches Register von Sachverhalten mit Raumbezug. Im engeren Sinne ist das sogenannte Liegenschaftskataster als landesweites Verzeichnis aller Grundstücke bekannt. Eine Liegenschaft meint ein unbebautes Grundstück, das in mehrere sogenannte Flurstücke – amtlich vermessene Teil der Erdoberfläche – eingeteilt werden kann.
Das Kataster dient vor allem der Sicherung des Eigentums, der Wahrung von Grundstücksrechten und dem Verkehr von Grundstücken.
Was steht im Liegenschaftskataster?
Das Liegenschaftskataster wird vom Katasteramt geführt und besteht aus dem Liegenschaftsbuch und aus einer Liegenschaftskarte. Die Liegenschaftskarte gibt Informationen zur Form des Flurstückes sowie zu Grenzen, Gebäuden und Vermessungspunkten. Das Liegenschaftsbuch beinhaltet Informationen zur Art der Nutzung, zur baulichen Anlage, zur Lage und zur Adresse aber auch zur Flurstücksnummer, zu den Eigentümern und zur Grundbuchblattnummer.
Das Grundbuchamt wiederum verwaltet Grundbücher mit weiteren Informationen. Deren Inhalt besteht zum Beispiel aus Angaben zu Besitzverhältnissen, Finanzierungsinformationen und Aspekten wie ein Wegerecht des Nachbarn.
Wofür ist das Katasteramt zuständig und was wird dort eingetragen?
Die zuständige Behörde ist das Vermessungs- oder Katasteramt des jeweiligen Landes oder eines Bezirks. Sie ist für die Vermessung von Grund- und Flurstücken, aber auch für die amtliche, kartografische Darstellung von Seegebieten und Landschaften verantwortlich.
Katastervermessungen dürfen im deutschsprachigen Raum ausschließlich durch Ämter und öffentlich bestellte Vermessungsingenieure durchgeführt werden. Als gesetzliche Grundlage dienen die jeweiligen Vermessungsgesetze und -verordnungen der Länder. Bürger erhalten beim Katasteramt Flurkarten, die einen Auszug aus Grundstückskarten sowie deren Eigenschaften aufzeigen. Somit wird erkenntlich, wo und wie die Grenzen eines Grundstücks verlaufen. Meist können amtliche Auszüge beim Katasteramt auch online in digitaler Form beantragt werden.
Wann muss eine Messung beantragt werden?
Das Katasteramt beziehungsweise ein von der zuständigen Stelle bestellter Ingenieur muss in folgenden Fällen eine Vermessung durchführen:
- beim Grundstückskauf
- für den Bauantrag
- für die Baukontrollmessung beim Baubeginn
- für die Gebäudeeinmessung bei der Baufertigstellung
Wie viel kostet die Vermessung und wer muss sie zahlen?
Die Gesetzesgrundlage für die Erhebung der Kosten ist im Gebührengesetz des jeweiligen Landes festgesetzt. Die Höhe der Gebühren gibt eine Vermessungsgebühren- und Kostenordnung vor. Demnach können die Gebühren in Nordrhein-Westfalen beispielsweise anders ausfallen als in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern.
Abhängig vom Bundesland und je nach den oben genannten Vermessungsanlässen kann der finanzielle Aufwand variieren. Ein Blick auf die Homepage des zuständigen Katasteramtes oder ein Anruf vor der Terminvereinbarung ist demnach empfehlenswert, um Klarheit über die Kosten zu schaffen.
Im Grunde ist der Eigentümer zur Zahlung der Vermessung verpflichtet. Diese Regelung kann jedoch abweichen, wenn anderes verhandelt oder vertraglich festgelegt wurde.
Wie kann ich die hohen Kosten für das Einmessen meines Hauses durch das Katasteramt vermeiden?
Ein Tipp, um Kosten für die Vermessung zu sparen, ist das Zusammenlegen mehrerer Termine. Die Baukontrollmessung kann in einigen Fällen beispielsweise gemeinsam mit der Gebäudeeinmessung stattfinden. Hierdurch ließen sich gegebenenfalls Gebühren einsparen, da das amtliche Vermessungswesen hierbei nur einmal tätig werden müsste.
Welche Kataster gibt es noch?
Neben dem häufiger bekannten Liegenschaftskataster gibt es zum Beispiel noch das Baumkataster, das ein Verzeichnis mit allen Park-, Straßen- und Stadtbäumen ist. Es enthält relevante Geodaten und Informationen über die Art und den Status – wie beispielsweise den Naturdenkmalstatus – des jeweiligen Baumes.
Neben diesem gibt es das Friedhofskataster. Es verwaltet den Bestand der Gräber und vereinfacht dem Betreiber administrative Tätigkeiten.
Zusammenfassung
- Ein Kataster ist ein behördliches Verzeichnis, das Sachverhalte mit Raumbezug beinhaltet
- Das meist bekannte Kataster ist das Liegenschaftskataster. Es bietet ein landesweites Register über alle Grundstücke
- Das Liegenschaftskataster besteht aus einer Liegenschaftskarte und einem Liegenschaftsbuch
- Die zuständige Stelle ist das Katasteramt, die auch die Messung durchführt oder an Vermessungsingenieure weitergibt
- Die Kosten sind in der Vermessungsgebühren- und Kostenordnung des jeweiligen Bundeslands vermerkt

