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Baumaterialien und Techniken

Bauen mit Holz: Vorteile, Möglichkeiten, Kosten

Bauunternehmen.org Team
Verfasst von Bauunternehmen.org Team
Zuletzt aktualisiert: 01. April 2022
Lesedauer: 18 Minuten
© oleggoncharov / istockphoto.com

Ist Bauen mit Holz nachhaltig?

Das Bauen mit Holz ist nachhaltig, solange man kein Tropenholz aus Urwaldbeständen verwendet und auf hohe Qualität setzt. Wählen Sie für Ihr Holzhaus einheimische Holzarten oder solche aus zertifizierten Quellen, dann ist der nachwachsende Rohstoff auch ressourcenschonend und umweltfreundlich. Als Baumaterial zeichnet sich Holz als energiesparend und wiederverwendbar aus.

Für Bauherren ist nicht nur der Standort oder Kaufpreis von Interesse, auch das Baumaterial bleibt entscheidend für ein gesundes und behagliches Wohnklima. Das Bauen mit Holz hat sich seit Jahrtausenden etabliert und das nicht ohne Grund: Ein Holzhaus besteht aus nachwachsendem Rohstoff, der technologisch und ästhetisch hervorragende Werkstoffqualitäten aufweist. Das Fachportal Bauunternehmen.org bietet praktische Tipps und hilft Ihnen, passende Experten zu finden, die Sie beim Bau Ihres Holzhauses unterstützen.

Bauen mit Holz: Worin liegen die Vorteile des Werkstoffes?

Nicht ohne Grund hat das Bauen mit Holz heute Hochkonjunktur. Nach der Begeisterung für Beton und Platte, wurde das natürliche Baumaterial wiederentdeckt und feiert einen unaufhaltsamen Boom. Nicht zuletzt wegen des ökologischen Aspekts, die Vorteile des Werkstoffes gehen allerdings deutlich weiter.

Ein Holzhaus bietet:
  • relativ niedrige Kosten
  • kurze Bauzeit
  • keine Trocknungszeit
  • leichte Bearbeitung
  • vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
  • hervorragende Wärmedämmung
  • gutes Raumklima
  • hohe Lebenserwartung
  • bedeutenden Klimaschutz
  • sinnvolle Resteverwertung und umweltverträgliche Entsorgung

Holzhaus-Kosten niedriger als beim Massivhaus

Mit Holz lässt es sich günstig bauen: Die Materialkosten fallen wesentlich preiswerter aus als bei gemauerten oder betonierten Häusern. Schließlich besteht ein Haus in Holzständerbauweise nur aus Holzbalken, Spanplatten und Isoliermaterial. Die Isolation ist in einer Außenwand in Holzständerbauweise auch bereits integriert, bei einem gemauerten Haus muss sie noch zusätzlich außen angebracht werden.

Holzfertighaus lässt sich schnell bauen

Ein Fertighaus aus Holz zu bauen, hat auch einen zeitlichen Vorteil: Der hohe Vorfertigungsgrad garantiert eine kurze Bauzeit und ist bereits seit Jahrzehnten etabliert, ganz ohne Qualitätsverluste. Die Vorfertigung beim Bauen mit Holz ermöglicht eine zuverlässige Planung und einen zügigen Bezug – ein Aspekt, der bei den meisten Bauherren eine gravierende Rolle spielt.

Keine Trocknungszeit nötig

Bei einem Massivhaus ist eine große Feuchte in allen Baustoffen vorhanden, die erst entweichen muss. Die Feuchtigkeit sitzt im Beton, im Estrich, im Mörtel, im Innenputz. Ein Holzhaus in Ständerbauweise ist nach dem Errichten bezugsfertig und die Doppelbelastung aus Kreditrückzahlung und Miete fällt für den Bauherren wesentlich früher weg, als bei einem gemauerten Haus.

Leichte Bearbeitung selbst bei komplexen Vorhaben

Durch seine besonderen Eigenschaften ist Bauen mit Holz unproblematisch. Der Werkstoff lässt sich gut planen und leicht bearbeiten: Selbst komplexe Grundrisse und anspruchsvolle Formen können mit dem flexiblem Material unkompliziert umgesetzt werden. Auch für den Ausbau bietet ein Holzhaus mehr Möglichkeiten. Die leichte Bearbeitung ist nicht zuletzt deswegen möglich, weil Holz als Baustoff bereits seit Jahrhunderten zum Einsatz kommt – neben den fundierten Erfahrungen greifen Baufirmen auch auf hochentwickelte Technologien zurück.

Bauen mit Holz schafft unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten

Kaum ein Baumaterial ist so vielseitig und flexibel einsetzbar wie Holz. Als ein leichter, aber stark belastbarer Werkstoff erlaubt Holz nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten: Ob modern oder klassisch verarbeitet – Holzhäuser trumpfen mit ihrer Wertigkeit und Zeitlosigkeit. Mit Holz lässt sich wunderbar individuell und vielseitig bauen. Im Außenbereich muss man lediglich bei der Planung darauf achten, dass das Holz, das eingebaut und unterschiedlichen Witterungsverhältnissen ausgesetzt wird, nach Schnee oder Regen wieder abtrocknen kann.

Helles Wohnzimmer mit Holzverkleidung, weißer Eckcouch, modernem Kronleuchter und Arbeitsplatz unter einem offenen Holzbalkendach.
Das Bauen mit Holz schafft eine heimelige Atmosphäre und ein gesundes Raumklima. © Jovy86 / istockphoto.com

Holz garantiert hohen Wärmeschutz

Als schlechter Wärmeleiter und dank seiner Beschaffenheit bietet Holz hervorragende Dämmeigenschaften sowohl im Winter als auch im Sommer. Da Cellulose-Zellen mit Luft gefüllt sind, werden Temperaturschwankungen verzögert: So lässt sich die Energie beim Bauen mit Holz auf ganz natürliche Art und Weise einsparen – anders als etwa bei Stein oder Beton, die sehr gute Wärmeleiter sind.

Werkstoff Holz schafft gutes Raumklima

Der natürliche Werkstoff Holz überzeugt wegen seiner authentischen Ästhetik und wohligen Wärme: Es wirkt angenehm und beruhigend. Doch nicht nur optisch sorgt das seit Jahrhunderten verwendete Material für einen Wohlfühlfaktor, sondern auch physikalisch. Dank der hygroskopischen Eigenschaften der Zellstruktur beeinflusst Holz als Baustoff positiv das Raumklima: In einem Holzhaus wird die Feuchtigkeit der schwülen Luft im Sommer entzogen und gespeichert. In der Winterzeit, in der die Raumluft oft sehr trocken ist, wird die gespeicherte Luftfeuchte wieder abgegeben. Durch die Selbstregulierung herrscht in Ihrem Eigenheim aus Holz eine ausgewogenere Luftfeuchtigkeit – ganz ohne Geräte und Technologie. Der lebendige Baustoff bietet auch eine ausgeglichene Raumtemperatur und ist die ideale Lösung für Allergiker.

Holz von hoher Qualität ist langlebig

Führen Sie sich alte Fachwerkhäuser vor Augen, wird Ihnen klar, wie langlebig Holz sein kann: Der Fachwerkbau hat seit über 300 Jahren Bestand und prägt noch heute viele Städte. Damit der Werkstoff aber tatsächlich langlebig ist, muss es von hoher Qualität sein. Zum Bauen eignen sich vor allem Laubhölzer, weil sie meist härter, fester und schwerer sind als Nadelhölzer. Übersteigt die Darrdichte 0,55 Gramm je Kubikzentimeter (g/cm³), wird das Laubholz als „Hartholz“ bezeichnet.

Konstruktiver Wetterschutz durch Holzbau

Wer mit Holz bauen will, trägt zum aktiven Klimaschutz bei und das in vielerlei Hinsicht:

  • Holz bindet Kohlendioxid und ist dadurch eine natürliche Kohlenstoffsenke. Ein Kubikmeter Holz bindet etwa eine Tonne CO2 – bei den Wäldern in Deutschland ergibt das jährlich ca. 600.000 Tonnen. Die Klimabilanz des Holzes bleibt also positiv.
  • Die Herstellung von Holz-Baukomponenten benötigt weitaus weniger Energie als die Produktion anderer Baumaterialien.
  • Die sehr treibhausgasintensiven Baustoffe wie Stahl und Zement kommen durch die Verwendung von Holz in deutlich kleinerem Umfang oder gar nicht zum Einsatz.
  • Holzbau hilft, die Umweltverschmutzung bei der Gewinnung mineralischer und metallischer Rohstoffe zu vermeiden.
  • Beim heimischen Holz sind die Transportwege kurz.
  • Mit Holz aus zuverlässigen Quellen wird die Aufforstung unterstützt. Nachhaltige Waldwirtschaft bremst das Schrumpfen der Wälder.
  • Was nicht fürs Haus verwendet wird, kann umweltfreundlich verwertet werden: zum Heizen oder als Upcycling-Produkt zur Herstellung von anderen Gegenständen.

Sinnvolle Resteverwertung und umweltverträgliche Entsorgung

Holzreste, die bei seiner Verarbeitung anfallen, lassen sich wunderbar verwerten und das nicht nur im privaten Bereich zum Basteln. Mittlerweile gibt es zahlreiche Unternehmen, die kleine Holzstücke zu Gebrauchsgegenständen umwandeln. So fertigt beispielsweise die Firma „BeWooden“ aus Bad Vilbel filigrane Hemdfliegen, Manschettenknöpfe oder Notizbücher aus Holzresten. Und „Verschnitt“ bietet in Berlin wunderschön verarbeitete Kleinmöbel aus Holzstücken, die durch die Holzindustrie wegen nicht erfüllter Standards – eingeschlossener Äste, Wurmfraß und anderer Imperfektionen – aussortiert wurden. Auch gibt es zahlreiche Tischlereien, die sich explizit auf die Verarbeitung von Altholz spezialisieren, wie etwa „WoodHock„, „Woodesign“ oder „Altholz by Knapp„.

Und hat Holz mal endgültig ausgedient, lässt es sich umweltfreundlich entsorgen oder verbrennen: Der bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid wird von nachwachsenden Bäumen und Sträuchern wieder gebunden. Das CO2 wirkt sich als nur dann klimaschädlich aus, wenn mehr Holz verbrannt wird, als es nachwächst. Aus dem Grund soll Holz aus der Region stammen, damit durch den Transport möglichst wenig Treibstoff verbraucht wird und möglichst wenig Emissionen entstehen.



Hat das Bauen mit Holz auch Nachteile?

Selbst wenn die Vorteile beim Bauen mit Holz eindeutig überwiegen – wer ein Holzhaus bauen möchte, muss sich auch über die Nachteile bewusst sein.

  • Häuser in Ständerbauweise sind gegenüber Massivgebäuden in der Höhe beschränkt.
  • Holzbauweise ist im Vergleich zur Massivbauweise etwas hellhöriger.
  • Da Holzhäuser aus einem organischen Baustoff bestehen, der zum Zersetzen neigt, ist eine regelmäßige Kontrolle potentieller Schwachstellen bei einem Holzhaus in Rahmenbauweise obligatorisch.
  • Bei heftigen Unwettern sind Holzhäuser den Massivbauten unterlegen.
  • Bei einem Erdbeben können Holzhäuser geringere äußere Kräfte aufnehmen als ein Massivhaus; allerdings ist ein Holzhaus elastischer und kann Erdstöße durch Mitschwingen kompensieren.
  • Ein Stockhaus oder ein Bungalow aus Holz kann von Insekten befallen werden. Das Risiko sinkt allerdings stark, wenn man auf gründliche Vermeidungsstrategien setzt und im Vorfeld professionellen Rat einholt.
  • Nach einem Brand ist auch ein erfolgreich abgelöschtes Holzhaus in er Regel nicht mehr bewohnbar und muss abgerissen werden. Holzhäuser sind aber grundsätzlich nicht brandgefährdeter als gemauerte Häuser!
Holzhaus im Rohbau mit sichtbarem Dachstuhl und Baugerüst, aufgenommen bei Tageslicht vor bewölktem Himmel.
Das Bauen mit Holz bietet viele Vorteile, jedoch muss man auch Abstriche im Vergleich zur Massivbauweise machen. © anjajuli / istockphoto.com

Welche Holzarten eignen sich besonders als Baustoffe?

Weltweit gibt es rund 25.000 Holzarten, davon etwa 600 bis 800 kommen regelmäßig als Baustoff in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Jede Holzart hat unterschiedliche Härte, Widerstandsfähigkeit und Witterungsbeständigkeit, lässt sich anders bearbeiten und sieht in der Farbe und Maserung einzigartig aus. Nach ihrer Dichte beurteilt unterscheidet man Weich- und Harthölzer.

  • Weichhölzer haben bei 0 % Feuchtigkeit eine Rohdichte unter 550 kg/m³. Dazu zählen unter anderem Birke, Fichte, Kiefer, Linde, Pappel, Tanne oder Weide.
  • Harthölzer weisen eine Rohdichte über 550 kg/m³ und sind widerstandsfähiger. Dazu gehören zum Beispiel Buche, Douglasie, Eiche, Esche, Kirsche, Lärche oder Nussbaum.

Nadelbäume machen knapp 60 Prozent der deutschen Waldflächen aus, Fichte und Kiefer sind am zahlreichsten vertreten. Auf den restlichen gut 40 Prozent der Waldfläche wachsen Laubbäume, wobei Buche und Eiche dominieren, gefolgt von Esche, Ahorn, Kirsche, Birke und Pappel.

Eigenschaften verschiedener Holzarten

  • Die Kiefer: Kiefernholz kommt in Deutschland wohl am häufigsten als Bauholz zum Einsatz und wird als Konstruktionsholz nahezu überall im Hausbau verwendet. Als Kernholzbaum hat die Kiefer eine uneinheitliche Struktur: Rund um den Kern ist Kiefernholz sehr dicht und ebenmäßig. Je näher des Randes, desto größer die Poren sowie größer und luftiger das Holz. Kiefernholz lässt sich im Allgemeinen besser bearbeiten als Fichtenholz, dabei spielen der Standort und Wuchsbedingungen des Baumes sowie eine ordentliche Lagerung eine entscheidende Rolle. Deswegen soll Kiefernholz nur im Fachhandel gekauft werden. Im Vergleich mit der weicheren Fichte ist die Kiefer ein großartiges Bauholz und wird unter anderem für den Dachstuhl- und Trockenbau eingesetzt. Auch Türen, Tore und Treppen, sowie Geländer, Dielenböden oder Fenster werden aus dem robusten, aber elastischen Kiefernholz gefertigt.
  • Die Douglasie: Ihr Holz besitzt exzellente mechanische Eigenschaften und eine gute natürliche Dauerhaftigkeit. Verwendung findet das Nadelholzbaum sehr häufig als Bau- und Konstruktionsholz, hauptsächlich im Fachwerk, in Balkonen und anderen Vorbauten. Die attraktive Maserung und ausgeprägte Streifenzeichnung – ähnlich wie bei Lärche – verhilft Douglasienholz zum Erfolg: Das Holz wird bei Wandbekleidungen, auf Fassaden und Haustüren immer beliebter. Im Kontakt mit der Erde oder bei konstant hoher Feuchtigkeit macht Douglasienholz jedoch keine so gute Figur.
  • Die Lärche: Das Lärchenholz gehört zu den schwersten und härtesten deutschen Hölzern und ist dank der extrem hohen Beständigkeit allen anderen einheimischen Nadelhölzern überlegen. Als Kernholzbaum weist das Holz große Farbunterschiede zwischen dem äußeren Splintholz und dem inneren Kernholz auf: Das macht seine Struktur sehr dekorativ. Als hoch geschätztes Bau- und Konstruktionsholz findet es Einsatz bei Haustüren, Fenstern, Garagentoren, Fassaden Verkleidungen von Dachüberständen oder Balkonen.
  • Die Eiche wächst langsam, hat eine hohe Dichte und eine grau-bräunliche Farbe. Durch die enthaltene Gerbsäure, die beim Fällen für einen würzigen, leicht säuerlichen Geruch sorgt, wird Eiche weniger als andere Hölzer von Würmern befallen. Aufgrund seiner Festigkeit wird Eichenholz gerne für stark beanspruchte Bauteile eingesetzt, wie Fachwerk, Balken, Treppen, Außentüren oder Parkett. Daher gilt Eichenholz auch als Idealbesetzung für Parkettböden: Parkett aus Eiche ist dauerhaft, edel und lange schön.
  • Die Fichte hat ein sehr weiches Holz, das aber im getrockneten Zustand recht dauerhaft wird und gute mechanische Eigenschaften aufweist. Sie wächst sehr schnell und ist in Deutschland deswegen der größte Nutzholzlieferant. Als Bauholz können allerdings nur junge Bäume dienen, bei älteren nimmt die Holzdichte und die Strukturstabilität stark ab. Das Fichtenholz ist relativ empfindlich gegen Schädlinge und Zersetzung, deswegen muss es mit chemischen Holzschutzmitteln behandelt werden. Fichtenbretter und Kanthölzer haben oft unregelmäßige Struktur, bedingt durch Harztaschen, Astlöcher oder Verdickungen – das beeinträchtigt die Stabilität. Fehlerfreie Fichtenholzstücke sind seltener, aber deutlich belastbarer und dadurch auch teurer. Neben dem Einsatz für Möbel im Niedrigpreissegment wird Fichtenholz für Dachstühle, Holzverkleidungen, Geländer und Treppen, im Trockenbau, für Fußböden, Fenster und Türen verwendet. Auch für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und Leimholz ist Fichte extrem beliebt, nicht zuletzt deswegen, dass das Holz sehr günstig ist.
  • Die Tanne: In der Maserung und Farbe dem Fichtenholz ähnlich, hat Tannenholz keine mit bloßem Auge wahrnehmbaren Harzkanäle und -ansammlungen. Sonst sind die mechanischen Eigenschaften, die Dichte und die Festigkeit – und somit die Einsatzbereiche am Bau – mit denen der Fichte vergleichbar. Eine sichtbare Konstruktion aus Tanne wirkt allerdings hochwertiger als aus Fichte. Das Tannenholz ist auch teurer als das Fichtenholz.
TANNE ODER FICHTE?

Nicht nur vor Weihnachten herrscht oft eine große Verwirrung. Ist der Tannenbaum doch Fichte? So unterscheiden Sie die beiden Baumarten zuverläsig:

Die Nadeln
Die Nadeln der Fichte sind rund und am oberen Ende spitz, sie sind sehr fest, starr und stechen unangenehm. Die Fichtennadeln sitzen spiralig rund um den Zweig und stehen an sehr kurzen braunen Stielen.Die Nadeln der Tanne sehen abgeflacht aus, an der Spitze eingekerbt, sie sind flexibel, lassen sich biegen und fühlen sich streichelweich an. Tannennadeln sind seitlich angeordnet und wachsen direkt aus dem Zweig.

Die Zapfen
Fichtenzapfen hängen von den Zweigen herab und fallen im Ganzen herunter.
Tannenzapfen stehen aufrecht. Nur die einzelnen Schuppen fallen auf den Boden.

Die Krone
Fichten haben eine spitzzulaufende Baumkrone.
Tannen haben eine eher rundliche Form.

Das Holz
Fichtenholz ist empfindlich gegen alkalische und säurehaltige Behandlungen.
Tannenholz ist gegen alkalische und säurehaltige Behandlungen unempfindlich.

  • Die Esche: Eschenholz ist mittelschwer, hat eine gute Festigkeit und eine hohe Elastizität. Es ist zäh wie kaum ein anderes Holz und wird deswegen mit Vorliebe im Werkzeug- und Sportgerätebau eingesetzt. Das Holz der Esche zieht sich bei der Trocknung nur minimal und lässt sich gut bearbeiten. Dank der ansprechenden Optik und markanten Maserung kommt es häufig im Innenausbau für Wand- und Deckenbekleidungen sowie Parkettböden oder Treppen zum Einsatz. Für Outdoor-Bereiche eignet sich das witterungsunbeständige Holz nicht, es lässt sich auch nicht gut imprägnieren.
  • Die Edelkastanie: Kastanienholz ist mittelschwer, hart und hat eine gute Festigkeit und Elastizität. Es lässt sich gut bearbeiten und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wegen des höheren Tanningehalts ist das Holz der echten Kastanie (auch als Esskastanie bekannt) in seiner Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit noch stärker als die Eiche.
  • Außer in der Möbelindustrie wird das Holz der Edelkastanie hauptsächlich für Türrahmen, Fenstersimse oder Vertäfelungen verwendet, aber auch als Konstruktionsholz im Dachbereich.
  • Die Birke: Birkenholz ist recht leicht und weich und kommt deswegen in Deutschland selten als Bauholz zum Einsatz, umso häufiger aber in Skandinavien und Russland. Dank seiner guten Beizfähigkeit lassen sich mit Birkenholz viele Edelhölzer imitieren. Birkenholz wird hierzulande meist für Wand- und Deckenvertäfelungen sowie für Laminat oder Parkettböden eingesetzt.
  • Die Buche ist in den deutschen Mischwäldern am häufigsten vertreten. Buchenholz ist sehr dicht und hart, muss aber richtig abgelagert sein, sonst zieht es sich im Laufe der Zeit durch entweichende Feuchtigkeit stark zusammen. Es ist auch recht anfällig gegenüber Pilzen. Die hohen, weitgehend astfreien Stämme sind perfekt für lange Bretter und Vollholzstücke. Buche spielt bei der Herstellung von Sperrholz, Formsperrholz, Schichtholz, Spanplatten und Hartfaserplatten eine große Rolle. Seine Standfestigkeit reicht aber kaum als Konstruktions- und Bauholz aus. Dafür macht Buche aber als robuster Bodenbelag eine gute Figur. Dank seiner hohen Biegsamkeit wird das Holz auch gerne im Möbelbau – gerade bei Lattenrosten – verwendet.
  • Die Robinie: Der Baum kommt in Deutschland nicht vor, ist in den südöstlichen USA beheimatet, für die Holzwirtschaft aber großflächig in Rumänien und Ungarn kultiviert. Das Robinienholz überzeugt mit einer sehr hohen Beständigkeit, auffälligen Struktur, schönen, oliv- bis goldbraunen Farbe und hervorragenden technischen Eigenschaften. Da die Stammform aber oft krumm ist, die Länge bescheiden und der Durchmesser gering, bleibt das Holz der falschen Akazie – so der Handelsname – auf dem heimischen Markt wohl eher eine Ausnahmeerscheinung.


Mit welchen Materialien kann Holz kombiniert werden?

Holz erfreut sich nicht zuletzt deswegen so einer großen Beliebtheit, weil es ein sehr flexibler und toleranter Zeitgenosse ist – es kommt so gut wie mit allen anderen Baumaterialien gut aus.

  • Kombination Holz und Stein: Egal, ob Naturstein oder Beton – die Komposition besteht jede noch so strenge Prüfung. Holz strahlt Wärme und Behaglichkeit aus, Beton wirkt erhaben und puristisch, Naturstein bringt wiederum seinen starken Charakter zum Vorschein. Das Duo Holz und Stein hat kaum Konkurrenz und lässt sich beliebig gestalten!
  • Kombination Holz und Metall: Mal Edelstahl, mal Gusseisen oder gebürstetes Messing – in Verbindung mit Holz wirkt es natürlich und stark zugleich. Das kalte, harte Metall wird durch die Wärme und Weichheit von Holz gebrochen und macht das ungleiche Paar zu einer harmonischen, doch frappanten Einheit.
  • Kombination Holz und Glas: Auch dieser Mix spielt mutig mit Kontrasten. Die glatte, glänzende, transparente Oberfläche von Glas ist ein Pendant zur rauen, matten Oberfläche von Holz. Klarheit trifft Struktur – eine gelungene Fusion, die wunderbare Licht-Schatten-Spiele erlaubt.
  • Kombination Holz und Holz: Anders als früher, wo man Hölzer konservativ ausschließlich aus einer Familie miteinander kombinierte, experimentiert man heute gerne mit unterschiedlichen Holzarten, Stilen und Epochen: modern mit rustikal, hell mit dunkel. Das Gesamtbild muss stimmen, sonst ist kreative Freiheit angesagt.
  • Kombination Holz und Farbe: Holz komponiert sowohl mit harmonischem Ton-in-Ton Ambiente als auch mit kontrastreicher Raumgestaltung. Grundsätzlich passen zu hellen, rustikalen Hölzern mit kräftigen Maserungen eher warme Töne wie Beige, Camel oder Senft, aber auch knallige Farben. Rötliche und dunkle Holzoptiken spielen eher die erste Geige und harmonieren bessern mit dezenten Farbtönen.

Für welche Bauprojekte eignet sich Holz?

Holz ist flexibel einsetzbar und eignet sich für unterschiedlichste Bauprojekte, vom Neubau über Ausbau und Modernisierung bis hin zu Anbauten und Erweiterung. Wenn Sie Ihr Haus selbst bauen wollen, empfiehlt sich ein Holzhaus-Bausatz, der Ihnen die beste Möglichkeit für den Selbstbau oder eine intensive Mitarbeit am Bau bietet. Greifen Sie zur Tafelbauweise oder zum Holzrahmenbau, wird der Holzhaus-Bausatz in Form von vorgefertigten Bauelementen an die Baustelle geliefert. Entscheiden Sie sich für die Holzständerbauweise mit einer Massivholzfassade oder zu einem Blockbohlenhaus, entstehen die Wände erst vor Ort. Doch unabhängig davon, ob Sie mit einem Einfamilienhaus aus Holz Ihren Lebenstraum realisieren, ein praktisches Gartenhaus aus Holz errichten, eine Blockhütte bauen oder ein Tiny House kaufen wollen, die Sie als Ihr Sommerhaus nutzen – Holz ist das wohl flexibelste und umweltfreundlichste Baumaterial, das Sie auf dem Markt finden.

Wann sollte man auf das Bauen mit Holz verzichten?

In Unwetter-geplagten Regionen ist aufgrund der höheren Widerstandsfähigkeit die Massivbauweise womöglich die bessere Wahl für den Hausbau. Ansonsten gibt es nur wenige Gründe, die gegen das Bauen mit Holz sprechen – die meisten lassen sich auch mit entsprechender Vorbeugung schon im Vorfeld aushebeln. Holz ist auch empfindlicher gegen Feuchtigkeit als Stein und entwickelt schneller Schimmel. Auch Verrottung und Vermoderung können eintreten, gerade wenn Sie ein Ferienhaus aus Holz direkt am See gebaut haben und es sich selbst überlassen. Hinzu kommt, dass Holzfassade auf die UV-Strahlung reagiert und entsprechend geschützt werden muss. Doch auch hier hilft professionelle Beratung eines Experten – und regelmäßige Kontrolle der Bausubstanz. Eine Tatsache können Sie allerdings nicht aus der Welt schaffen: die Eigengeräusche des Gebälks. Sollten Sie das Knarren und Knacken als unangenehm empfinden, lassen Sie die Finger vom Holzhaus – Holz als lebendiger Baustoff arbeitet immer.

Fazit

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff mit hervorragenden technischen und optischen Eigenschaften. Die Jahrhunderte alte Erfahrung mit Holz in Verbindung mit modernen Technologien macht das Baumaterial besonders attraktiv: Es ist beständig, langlebig und behaglich. Die möglichen Risiken wie Insektenbefall, Brandgefahr oder hoher Pflegeaufwand lassen sich durch kompetente Beratung schon im Vorfeld minimieren.

Über unsere*n Autor*in
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