Wann ist die beste Zeit, um einen Garten neu anzulegen?
Wer für einen Neubau den Garten anlegen möchte, kann es prinzipiell das ganze Jahr tun. Die günstigste Zeit stellen allerdings die Monate von April bis Oktober dar, da kein Frost droht und der Boden lockerer ist. Kräuter und Blumen lassen sich am besten im Frühling pflanzen.
Wer den Garten in einem Neubau neu anlegen möchte, muss entscheiden, ob er selber Hand anlegt oder sich an einen Fachbetrieb für Gartengestaltung wendet. Die Arbeit in Eigenregie ist zweifellos kostengünstiger. Allerdings droht Ärger, wenn Pflanzen und Bäume plötzlich auf einem ungeeigneten Boden stehen, der Rasen nicht ordentlich wächst und die Pflasterung der Wege nicht gelingt. Laienhaft ausgeführte Arbeiten nachzubessern verschlingt finanzielle Ressourcen und strapaziert Ihre Nerven. Mit einem professionellen Gärtner profitieren Sie von seinen Kenntnissen bezüglich Pflanzenkunde und Landschaftsgestaltung. Außerdem sparen Sie Zeit und freuen sich über eine fachmännische Arbeit.
Darf man seinen Garten anlegen, wie man möchte?
Beim Anlegen des Gartens rund um einen Neubau ist nicht alles erlaubt. Die Bundesländer und die einzelnen Gemeinden legen Grundlagen fest, die der Gestaltungsfreiheit Grenzen setzen. Sowohl maximale Höhen für Hecken und Zäune als auch die Art der Bepflanzung kann in den jeweiligen Landesbauordnungen oder Gartensatzungen vorgeschrieben werden. Manche Landkreise schreiben zum Beispiel vor, dass ausschließlich Laubbäume gepflanzt werden dürfen, während andere Fahrrad- und Geräteschuppen aus optischen Gründen ganz verbieten. Auch der Abstand von Zäunen und Hecken zum Grundstück der Nachbarn kann vorgegeben werden. Informieren Sie sich daher immer über die örtlichen Vorschriften.
11 Tipps: So legen Sie den Neubau-Garten richtig an
Wenn Sie den Garten in Ihrem Neubau neu anlegen, sollten Sie strukturiert vorgehen und einige Grundregeln beachten. Die folgenden Abschnitte bieten einen Überblick über die wichtigsten Phasen der Planung und Realisierung.
1. In kleinen Schritten denken
Bei der Anlegung eines neuen Gartens ist die Euphorie groß. Teiche, Bäume, Wege, oder eine Natursteinmauer sind nur einige Elemente, die Sie einsetzen können. Allerdings setzt in manchen Fällen das Budget Grenzen auf. Gerade Stützmauern, Treppen, Teiche und Hanglagen verteuern das Projekt Garten. Was die Gartenbepflanzung im Neubau angeht, sind Bäume kostenintensiver als Sträucher und Blumenbeete. Daher lohnt es sich, zunächst mit den Grundelementen anzufangen. Zusammen mit einem Garten- und Landschaftsbauer können Sie überlegen, was am Anfang notwendig ist. Eine spätere Umgestaltung und zusätzliche Bauten sind jederzeit möglich.
2. Budget festlegen
Eine zentrale Frage bei der Neuanlage Ihres Gartens ist, wie viel Geld zur Verfügung steht. Die Kosten für die Gartengestaltung in einem Neubau variieren sehr stark je nach Entwurf. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb, sollten Sie mit 12 bis 18 der Baukosten für Ihr Heim rechnen. Die Endsumme hängt vor allem von der Größe des Grundstücks ab. Je Quadratmeter Gartenfläche sind als Faustformel 40 bis 100 Euro fällig. Diese Schätzungen haben jedoch ihre Grenzen, denn jeder Garten ist ein individuelles Vorhaben und die Endsumme von konkreten Faktoren wie Bodenverhältnissen, Grundstücksanbindung an das öffentliche Straßennetz und Nutzung des Gartens abhängen.
Professionelle Fachbetriebe nehmen sich die Zeit, die persönliche Situation des Kunden kennen zu lernen und einen individuellen Entwurf aufzuarbeiten. Solche Planungskosten fließen auch in die Gesamtkosten ein. Aus diesem Grund sollten Sie im Voraus Ihr Budget festlegen. Eine erfahrene Gärtnerei wird Ihnen aufgrund Ihrer finanziellen Situation passende Angebote unterbreiten. Die meisten Betriebe rechnen die Stundensätze und die Materialkosten ab, dennoch sind auch Pauschalpreise möglich.
3. Grundstück abgrenzen
Die Begrenzung Ihres Gartens ist ein weiterer Kernpunkt bei der Neuanlage. Eine Einfriedung kann mit einem Holz-, einem Metallzaun, einer Ziegelmauer oder natürlichen Materialien wie Steinen entworfen werden. Hecken stellen ebenfalls eine elegante Möglichkeit dar, Ihren Garten vom benachbarten Grundstück zu trennen. Entscheiden Sie sich dafür, einen Gartenzaun aufzustellen, können Sie sich von Ihrem Gartenarchitekten bezüglich einer Bepflanzung beraten lassen. Kletterpflanzen wie Efeu und Wilder Wein werten Ihren Zaun auf und verdecken Stellen, an denen die Farbe später abblättert.
4. Gartennutzung planen
Legen Sie Ihren Garten in einem Neubau an, sollten Sie die spätere Nutzung im Blick behalten. Haben Sie Nachwuchs oder Enkel im Kleinkinderalter, sind Pflanzen wie die Engelstrompete, der Wunderbaum, die Tollkirsche oder der Fingerhut wegen ihrer starken Gifte gefährlich. Auch von einer Eibe sollten Sie Abstand halten, denn ihre Beeren enthalten ebenfalls ein starkes Gift. Auch für Haustiere erweisen sich manche Pflanzen bei einem Verzehr als potentiell tödlich. Neben den bereits erwähnten Sträuchern und Blumen sollten Sie auf Kirschlorbeeren, Rhododendron, Oleander und Maiglöckchen verzichten, wenn Sie Hunde oder Katzen besitzen, die sich frei im Garten bewegen. Ein weiterer Aspekt bei der Neuanlage betrifft die Barrierefreiheit: Für Senioren oder Menschen mit Behinderungen sind ebene und gepflasterte Wege wichtig. Stufen oder eine Hanglage erschweren dagegen die Fahrt mit einem Rollstuhl oder einem Rollator.
5. Boden prüfen lassen
Wie Sie Ihren Garten neu anlegen, hängt entscheidend von der Beschaffenheit des Bodens ab. Im Rahmen der Gartenplanung für Ihren Neubau ist eine fachmännische Bodenprüfung wichtig, um die richtige Bepflanzung zu wählen. Sowohl eine ph-Wert-Analyse als auch die Bestimmung der Nährstoffe im Boden hilft, die Bodenart zu erkennen. Gedeihen auf sauren Böden eher Farne, Beerensträucher und Blumen wie Hortensien und Azaleen, eignen sich für Sandböden Holzgewächse wie Birken und Robinien und Blumen wie Nelken und Silberwinde.
Ist der Boden zu arm an Nährstoffen, kann er angereichert werden. Sandböden, die im Sommer leicht austrocknen, wird reifer Kompost beigemischt, der die Verdunstung reduziert. Für schwere Böden mit einem hohen Anteil an Lehm oder Ton eignet sich der vulkanische Stoff Perlit als Zusatz, um die Aufnahmefähigkeit von Wasser zu verbessern. Nach der Beurteilung Ihres Bodens entscheidet der erfahrene Landschaftsgärtner, ob zusätzliche Maßnahmen wie eine Tiefenlockerung oder eine Drainage notwendig sind. Das ist vor allem bei stark verdichteten Untergründen der Fall.

6. Rasen neu anlegen
Ein Rasen ist eine praktische und schnelle Möglichkeit, die Gartenfläche zu füllen. Legen Sie den Rasen in Ihrem Neubau an, steht bei der Auswahl der Rasensamen die Nutzung im Vordergrund. Bei einem Sport- und Spielrasen setzen Gärtner auf robuste Sorten wie Weidelgras und Wiesenrispe, die schnell nachwachsen und Belastungen standhalten, während bei einem Zierrasen hauptsächlich Weiße und Rote Straußgräser eingesetzt werden. Auch die Licht- und Bodenverhältnisse auf dem Grundstück spielen bei der Auswahl des Rasens eine große Rolle. Planen Sie viele Bäume und schattige Flächen, sollten Sie auf Schattenrasen setzen, der auch ohne Sonnenlicht ein hohes Wachstum aufweist.
7. Pflegeleichten Garten anlegen
Ein neu angelegter Garten benötigt eine regelmäßige Pflege. Sind Sie kein erfahrener Gärtner, sollten Sie sich für pflegeleichte Pflanzen entscheiden. Mehrjährige, winterharte Stauden wie Taglilien, Pfingstrosen, Türkenmohn, Sonnengras und Sonnenhut blühen jedes Jahr wieder und brauchen nur eine geringe Zuwendung. Welche Pflanzen in Ihrem Grundstück am besten gedeihen, kann ein erfahrener Gärtner aufgrund der Lichtverhältnisse und der Bodenbeschaffenheit bestimmen.
Möchten Sie nicht regelmäßig selber die Bäume stützen oder jemanden dafür beauftragen, setzen Sie auf Gehölze wie Magnolien, Robinien und Zierquitten, die langsamer wachsen. Japan- und Fächer-Ahorne, sowie Zieräpfel und Zierkirchen haben von Natur aus eine runde Krone, auch hier ist wenig Einsatz notwendig. Nadelbäume, die kein Laub abwerfen, sind eine Alternative für Gartenbesitzer, die nicht kehren möchten. Exotische Gehölze benötigen spätestens ab November viel Aufmerksamkeit, da sie keinen Frost vertragen. Besser sind heimische Arten wie Buchen, Ahorne und Linden. Auch Hecken brauchen eine konstante Pflege, um gut auszusehen. Holzzäune oder mit Steinen gefüllten Gabionen aus Maschendraht sind eine Möglichkeit, wenn die Schere nicht oft zum Einsatz kommen soll.
8. Ausprobieren
Grundsätzlich sollten Sie bei der Planung überlegen, zu welchem Zweck Sie den Garten neu anlegen. Sollte er ein Ziergarten werden, steht ein gepflegter Rasen im Vordergrund. Weiter können Sie mit exotischen Pflanzen, Brunnen und Statuen Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Bei magerem Boden und geringem Platz stellt ein Steingarten eine pflegeleichte, optisch wertvolle Alternative zu Blumenbeeten und Hecken dar. Wenn Sie keinen Pflegeaufwand scheuen, ist ein englischer Garten eine weitere Möglichkeit, Ihre grüne Fläche aufzuwerten.
Stellen Sie sich dagegen einen Nutzgarten vor, sollten Sie mit dem Gartenarchitekten überlegen, was Ihnen am wichtigsten ist. Möchten Sie vor allem Gemüse anbauen, lassen sich unterschiedliche Parzellen realisieren. Der Gärtner wird sie bezüglich Fruchtwechsel und Mischkultur aufklären, die für gesunde Pflanzen sorgen. Liegt der Fokus auf Obstbäumen, stehen Ihnen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Auch hier sind die Fachkenntnisse eines Experten wichtig, damit Sie die zu den Verhältnissen Ihres Grundstücks passenden Bäume auswählen. Für Familien ist der Garten außerdem ein Ort zur Freizeit und Erholung. Grillecke, Pool, Trampolin, Sitzecke oder Baumhaus sind nur einige Ideen, die sich je nach Budget realisieren lassen.
Wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie ihren neu angelegten Garten nutzen möchten, können Sie zuerst unterschiedliche Kombinationen ausprobieren und gegebenenfalls ausbauen. Erweist sich das Gemüsebeet als nicht erwünscht, kann der Platz später für Ziersträucher genutzt werden. Umgekehrt kann ein reiner Ziergarten später zu einem Naturgarten mit einem Teich, Obstbäumen und einer Blumenwiese umgestaltet werden.
9. Garten muss zum Haus passen
Wenn Sie in Ihrem Einfamilienhaus den Garten anlegen, sollten Sie das Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren. Gartenarchitekten sind darin erfahren, den passenden Entwurf für ihr Zuhause zu finden, damit Garten und Haus eine Einheit bilden. Haben Sie beispielsweise ein helles Wohnzimmer mit bodentiefen Fenstern im Erdgeschoss, schafft eine Terrasse einen fließenden Übergang zwischen Innenräumen und Rasenflächen. Entscheiden Sie sich für einen Außenpool, ist ein Holzdeck eine Möglichkeit, die Fläche um das Becken zu nutzen. Hier finden Topfpflanzen und Topfbäume Platz. Zu einem Haus im mediterranen Stil passt ein mediterraner Garten mit vielen Kübelpflanzen, Zitronen- und Olivenbäumen. Ein skandinavischer Garten mit vielen Holzmöbeln, bunten Blumen und Beerensträuchern eignet sich dagegen für ein Haus im nordischen Stil.
10. Den Vorgarten nicht vergessen
Der Vorgarten fällt Passanten und Besuchern sofort ins Auge. Aus diesem Grund kommt ihm eine besondere Bedeutung zu. Die Art der Bepflanzung, die Höhe der Hecke oder des Zauns und Elemente wie Bänke und Leuchten sind wichtige Aspekte, wenn Sie Ihren Vorgarten neu anlegen. Wenn Sie kein Unkraut jäten möchten, sind Stein- oder Schotterbeete eine Alternative zum Rasen.
11. Die Technik planen
Rasenmäher und Rasensprenger gehören zu den traditionellen Geräten für den Garten. Wer es noch bequemer haben möchte, kann mit einem Mähroboter seinen Rasen mähen lassen, ohne selber Hand anzulegen. Intelligente Bewässerungsanlagen sorgen dagegen für Regen zum passenden Zeitpunkt, auch wenn Sie im Urlaub sind. Auch die Beleuchtung kann mit einem Smart-Home-System für den Garten automatisch gesteuert werden. Wie viel Sie für die Technik investieren möchten, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab.