Was ist ein Mehrgenerationenhaus?
Ein Mehrgenerationenhaus, auch bekannt als Generationenhaus, ist – wie es sich aus dem Namen ableiten lässt – ein Haus, in dem mehrere Generationen – meistens einer Familie – gemeinsam unter einem Dach, aber in getrennten Wohnbereichen leben.
- Welche Vorteile bieten Mehrgenerationenhäuser?
- Welche Nachteile haben Mehrgenerationenhäuser?2
- Mehrgenerationenhaus kaufen oder bauen?
- Wer soll der Bauherr sein?
- Wie plant man den Bau eines Mehrgenerationenhauses?
- Ist das Doppelhaus eine Alternative zum Mehrgenerationenhaus?
- Was kostet ein Mehrgenerationenhaus?
- Fazit
Mehrgenerationenhäuser bieten für Familien sowohl Vorteile als auch Nachteile im Bau. Wie kann ein Mehrgenerationshaus gebaut werden? Was spricht für und was gegen den Kauf eines Mehrgenerationshauses? Ist das Bauen des Eigenheims vorteilhaft? Wie wird der Bau eines Mehrgenerationshauses geplant? Dieses und vieles mehr zum Thema erfahren Sie auf Bauunternehmen.org!
Welche Vorteile bieten Mehrgenerationenhäuser?
Das Wohnen im Mehrgenerationshaus steigert das soziale Potenzial durch Tragen von Verantwortung, Zusammenhalt und Unterstützung füreinander. Die ökonomischen und ökologischen Vorteile, die sich aus dem Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus ergeben, betreffen sowohl den Bau oder Kauf als auch die Instandhaltung des Hauses mithilfe von Reparaturen.

Je nach Wunsch kann das Mehrgenerationswohnhaus aus zwei Einfamilienhäusern bestehen. Wenn eine Familie mit den Großeltern zusammenziehen, aber nicht ihr Haus verlassen möchte, besteht die Möglichkeit, eine Einliegerwohnung bauen zu lassen, abhängig vom bestehenden Grundriss. Das Einfamilienhaus verwandelt sich dann in ein Zweigenerationenhaus – ein Mehrgenerationenhaus mit Einliegerwohnung für die Großeltern, die nah an ihren Kindern und Enkelkindern leben, ohne dass der Arbeitsort, die Schule oder Ähnliches gewechselt werden müssen.
Die finanziellen Vorteile eines Mehrgenerationenhauses ergeben sich aus den Baukosten, die untereinander geteilt werden können. Aber auch Renovierungsarbeiten, Reparaturen und neue Anschaffungen können aufgeteilt werden. Muss ein neues Haushaltsgerät durch ein altes ersetzt werden, kann dies gerecht unter den Haushaltsmitgliedern aufgeteilt werden. Bei längerer Abwesenheit können die Wohnräume, die meistens in Wohnungen aufgeteilt sind, untervermietet werden, wodurch weitere Einsparungen ermöglicht werden.
Welche Nachteile haben Mehrgenerationenhäuser?
Der größte Nachteil am Mehrgenerationshaus ist die womöglich einzuschränkende Privatsphäre. Doch um die Privatsphäre nicht komplett aufgeben zu müssen, sollte während des Hausbaus genug Platz eingeplant werden, um Rückzugsorte zu schaffen. Andererseits eignen sich Bewohner für ein Mehrgenerationenhaus, die gerne gemeinsam mit ihrer Familie Zeit verbringen und ungern einsam sind.
Um die Privatsphäre für jeden Bewohner ermöglichen zu können, sollten Regeln aufgestellt werden, wann eine Person nur Zeit für sich beanspruchen will, um von den anderen Bewohnern nicht gestört zu werden. Als Bewohner eines Mehrgenerationshauses kann man nicht zu jeder Zeit alles tun und lassen, was man will. Privatsphäre erhalten bedeutet auch die Tätigkeiten anderer zu respektieren, indem man diese dabei nicht stört. Während Hausaufgaben gemacht werden oder das Kleinkind schläft, sollten weder laute Musikinstrumente gespielt noch einem hämmernden Werkstatthobby nachgegangen werden. Es ist wichtig auf andere zu achten und Lösungen zu finden, mit denen alle zufrieden sind.
Mehrgenerationenhaus kaufen oder bauen?
Ob bei Einfamilienhäusern oder Mehrgenerationshäusern: Die Frage, sollte man lieber bauen oder kaufen, stellt sich oft. In vielen Fällen entscheidet sich die junge Elterngeneration, ein Haus zu bauen, aber das nötige Kleingeld oder ein passendes Grundstück fehlt ihnen. Hier bietet die ältere Generation ihr Grundstück und ihr Haus an, um dieses umzubauen beziehungsweise auszubauen. Bei einem vorhandenen Grundstück oder einem Haus lässt sich leichter gemeinsam die Idee eines Mehrgenerationenhauses bauen. Denn unabhängig davon inwieweit eine Idee vom Haus besteht, ist diese schwieriger umzusetzen, wenn kein passendes Grundstück gefunden werden kann.
Das Kaufen eines fertigen Mehrgenerationenhauses fällt in vielen Fällen günstiger aus als der individuelle Neubau. Die in der Produktion fertiggestellten Einzelteile des Hauses werden montagefertig geliefert, wodurch die Stundenanzahl besser kalkuliert werden kann. Beim Kauf können unterschiedliche Komponenten ausgewählt werden, um ein Mehrgenerationenhaus zu bauen. Jedoch wird die Individualität und Kreativität beim Kaufen des Mehrgenerationenhauses durch die vorhandene Grundstücksfläche eingeschränkt. Spezielle Wünsche können womöglich nicht erfüllt werden, weil das gekaufte Fertighaus es nicht hergibt, obwohl die meisten Anbieter gewisse Variationen innerhalb der Module ihrer Häuser durchaus ermöglichen.
Den Grundriss eines neu erbauten Mehrgenerationenhauses ist von der Familienkonstellation abhängig. Jede Familie und ihre Bedürfnisse sind individuell, und diese sollte das Haus widerspiegeln. Um ein eigenes Haus zu bauen, das sich allen Bewohnern und ihren Bedürfnissen anpasst, empfiehlt es sich daher, kein Fertighaus zu kaufen, sondern das Mehrgenerationenhaus individuell zu bauen. Dabei gibt es unterschiedliche Optionen: Um gemeinsam zu bauen, können sich Personen zusammenschließen, um eine Baugemeinschaft zu bilden. Die Mitglieder der Baugemeinschaft erwerben gemeinsam ein Grundstück, auf dem sie ihre Wohnungen beziehungsweise Häuser bauen wollen. Mit einem Architekten und mithilfe eines Bauplans können die Bauherren ihre Wohnungen speziell auf ihre Wünsche und Bedürfnisse anpassen, sodass das Mehrgenerationenhaus trotz der individuellen baulichen Anforderungen ermöglicht werden kann.

Die Nachteile im Neubau eines Mehrgenerationshauses liegen darin, dass der eigenständige Hausbau kostenintensiver und zeitaufwendiger ist, weil durch das Bauen viele Fehler gemacht werden und diese zeitraubend und kostspielig bei der neuen Materialbeschaffung sind. Wer sich für den Umbau eines bestehenden Hauses oder den Kauf eines Fertighauses entscheidet, kann schnell in das neue Heim einziehen, aber die Entscheidung für das Bauen des Mehrgenerationenhauses verlangt auch viel Geduld für das Bauprojekt. Dafür ist das Ergebnis beim Bauen womöglich zufriedenstellender, als es beim Kaufen eines fertigen Mehrgenerationenhauses der Fall wäre.
Mehrgenerationenhaus bauen: Wer soll der Bauherr sein?
Rechtlich gesehen trägt ein Bauherr sowohl wirtschaftliche als auch rechtliche Verantwortung für die Durchführung eines Bauvorhabens. Seine Aufgaben bestehen darin nach rechtlichen Vorgaben die erforderlichen Anträge an die Bauaufsichtsbehörde weiterzuleiten. Die Entscheidung darüber, wer von den beteiligten Parteien die Bauherrschaft übernehmen soll, muss also gut durchdacht werden. Auch ist es möglich, sich mit allen Personen zu einer Bauherrengemeinschaft zusammenzuschließen und die Aufgaben, die mit der Verantwortung und den Aufgaben eines Bauherrn einhergehen, zu teilen. Es bietet sich an, eine Baugemeinschaft mit den zukünftigen Bewohnern des Mehrgenerationenhauses zu bilden, weil hier bereits eine Bindung und tiefe Freundschaft aufgebaut werden kann. Andererseits kann es auch sein, dass durch die hohe Belastung, sich um mehrere Dinge gleichzeitig kümmern zu müssen, Stress und Gereiztheit hervorgerufen werden, wodurch Streitigkeiten untereinander leichter entstehen. Um dies zu vermeiden und sich vollkommen auf das zukünftige Haus freuen zu können, ist es sinnvoll, sich an einen professionellen Fachmann zu wenden.
Ist man sein eigener Bauherr, werden all die Entscheidungen selbst getroffen. Die Kosten fallen geringer aus, als wenn beispielsweise ein Architekt engagiert wird, der auch in der Vorbereitung der Bauphase unterstützen kann. Jedoch muss eine Person, die noch nie ein Haus zuvor gebaut hat beziehungsweise kein Bauherr gewesen ist, sich in die rechtlichen Angelegenheiten einarbeiten und kann dabei vieles übersehen oder falsch machen. Es ist nervenaufreibend, zeitintensiv und kostenaufwändig. Sind die ersten Hürden der Finanzierungsprüfung, der Grundstückssuche, die Entscheidung für einen Haustypen und für eine Bauausführung getroffen und gemeistert worden, muss unter anderem ein Baukonzept erstellt, Verträge kritisch geprüft, der Bauantrag gestellt, Aufträge für Handwerker wie Maler, Küchenbauer oder Dachdecker ausgeschrieben und ständige Qualitätskontrollen durchgeführt werden. All das ist für eine Person, die unerfahren und nicht genug geschult ist, eine viel zu große Aufgabe. Sinnvoll ist es daher, sich an ein Bauunternehmen zu wenden.
Wie plant man den Bau eines Mehrgenerationenhauses?
Immer mehr Menschen entschließen sich, ihre Wohnungen aufgrund von unbezahlbaren Mieten, fehlender Kinderbetreuung oder Einsamkeit im Alter zusammenzuschließen. Bauunternehmen.org zeigt Ihnen, was Sie beim Planen des Mehrgenerationenhauses zu beachten haben.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass je mehr im Vorfeld besprochen wird, desto bessere Chancen bestehen, dass das Mehrgenerationenwohnen harmonisch wird. Wichtig ist, zu bedenken, dass die Lebensverhältnisse sich ändern können, und dies in dem Bau berücksichtigt wird. Die Planung für den Bau eines Mehrgenerationenhauses sollte daher alle zukünftigen Generationenhausbewohner der Familie miteinbeziehen. Das heißt, dass die baulichen Anforderungen an ein Mehrgenerationswohnhaus immer altersgerecht für Kinder als auch für Senioren sein sollten. Um auch vorausschauend zu planen, sollte man beim Bauen eines Mehrgenerationenhauses berücksichtigen, dass Kinder größer werden und die Großeltern älter. Generell bietet es sich also an, das Haus von vornherein barrierefrei bauen zu lassen.
Grundlegende Überlegungen sollten vor dem Bauen des Mehrgenerationenhauses gemacht werden:
- Welche Wünsche haben und wollen wir im neuen Heim umsetzen?
- Wer zieht alles in das neue Haus ein?
- Welche Vorstellungen haben die zukünftigen Bewohner des Mehrgenerationenhauses vom gemeinsamen Leben?
- Wie lange wird die zukünftige Mehrgenerationenhaus-Gemeinschaft bestehen?
- Wie kann sich die Gemeinschaft wieder auflösen?
- Was passiert im Falle einer Scheidung, eines Todesfalls oder eines erwünschten Umzugs?
- Welches Wohnmodell soll gewählt werden?
- Wie soll die Raumverteilung aussehen?
- Wie viel Geld steht für das Bauen des Mehrgenerationenhauses zur Verfügung?
- Wie wird der Bau bezahlt? Beteiligen sich alle Parteien gleichermaßen am Hausbau oder finanziert eine einkommensstarke Partei das Mehrgenerationenhaus und lässt andere Bewohner zur Miete darin wohnen?
- Sollen wir ein Mehrgenerationenhaus neu bauen oder ein bestehendes Haus umbauen? Kann bereits ein grober Grundriss des Mehrgenerationenhauses gezeichnet werden?
- Welche Wohnbereiche sollen geteilt werden, welche nicht?
- Werden eine zusätzliche Küche, ein Hobbyraum oder ähnliches benötigt?
- Bietet die Raumaufteilung genug Flexibilität für einen eventuellen Zimmertausch?
- Wie sollen die zukünftigen Besitztümer geregelt werden?
Ist das Doppelhaus eine Alternative zum Mehrgenerationenhaus?
Ein Doppelhaus ist ein Haus, das aus zwei Einfamilienhäusern besteht, stellt eine Alternative zum mehrgenerationenhaus dar. Das Doppelhaus kann aber auch zum Mehrgenerationenhaus umfunktioniert werden, indem die Häuser je nach Familienanzahl in getrennte Wohnbereiche gebaut werden. Selbstverständlich können gemeinsame Bereiche wie Keller, Waschküche, Abstellkammer oder ähnliches gebaut werden, sodass Raumeinsparungen ermöglicht werden und mehr Platz zum Leben und Wohnen geschaffen wird.
Das Doppelhaus hat auch den Vorteil, dass die Trennung zwischen Großeltern und Familie mit Kindern größer ist, sodass in diesem Baukonstrukt mehr Privatsphäre ermöglicht wird als durch die Teilung eines Hauses in mehrere Wohnungen, wo alle unter einem Dach leben. Die Rechnungen für Strom, Wasser und für Sonstiges können so räumlich leichter getrennt werden. Dennoch bleibt die Nähe zu den Großeltern und Enkelkindern erhalten.
Was kostet ein Mehrgenerationenhaus?
Wie hoch der Preis für ein Mehrgenerationenhaus ist, hängt von vielen Faktoren ab:
- Ausbaustufe: Wie stark ist das Haus ausgebaut? Besitzt es Extras? Handelt es sich um ein schlüsselfertiges Haus, ein Ausbauhaus oder ein Bausatzhaus?
- Bauweise: handelt es sich um ein Fertighaus oder um ein Massivhaus?
- Wohnfläche, Zimmer- und Etagenanzahl: Wie groß soll die Wohnfläche sein, wie viele Zimmer und wie viele Etagen soll das Mehrgenerationenhaus besitzen?
- Bauort: wo soll das neue Heim gebaut werden?
- Haustyp: Nach welchem Haustypen soll das Mehrgenerationenhaus gebaut werden?
- Dachform und Stil: Wie sieht das Dach aus und in welchem Stil soll gebaut werden?
- Energiestandard: Inwieweit soll das Haus gedämmt werden?
Der Anbieter Living Haus bietet Mehrgenerationenhäuser in Form von Doppelhäusern oder Zweifamilienhäusern an, die in den meisten Fällen ca. 130 bis 200 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Etagen verteilt und sechs bis neun Zimmer besitzen. Der Preis für solche Ausbauhäuser liegt bei mindestens 130.000 Euro und steigt bei ansteigender Zimmeranzahl beziehungsweise Wohnfläche.
Fingerhaus hat unter anderem zur Auswahl ein Einfamilienhaus mit einer Einliegerwohnung, dessen Wohnfläche sich auf drei Etagen ausbreitet und insgesamt 140 Quadratmeter groß ist. Der Preis für solch ein Haus liegt je nach Bauort, Ausstattung, Ausbaustufe und Grundstück zwischen 240.000 und 400.000 Euro.
Auch DAN-WOOD, GUSSEK HAUS, Fischerhaus und andere Anbieter haben für jede Familie, die in ein Mehrgenerationenhaus einziehen will, etwas dabei.
Welche Förderung gibt es für den Bau eines Mehrgenerationenhauses?
Weil das Bauen eines Mehrgenerationenhauses zu modernen Bauprojekten gehört, werden diese gefördert, indem beispielsweise Landesbanken spezielle Förderprogramme im Angebot haben, mit denen sie Darlehen oder Zuschüsse anbieten. Folgende Fördermittel bestehen für die privaten Bauherren:
- Förderungen für Umbau: Wenn ein bestehendes altes Haus zu einem Mehrgenerationenhaus umgebaut oder ausgebaut werden soll, muss es modernisiert und saniert werden. Das heißt alte Heizkessel müssen ausgetauscht werden, Dächer und Leitungsrohre gedämmt werden.
- Erneuerbare Energien: Die KfW-Bank fördert den Umstieg auf erneuerbare Energien. Zinsvergünstigte Darlehen werden für Solarkollektoren, Biomasseanlagen, Wärmepumpen und kombinierte Heizungsanlagen gegeben.
- Altersgerechter Umbau und Einbruchschutz: Um altersgerechtes Wohnen möglich zu machen, ist es manchmal nötig barrierefrei zu bauen. Die KfW-Bank fördert den altersgerechten Umbau, auch wenn der Antragsteller selbst nicht die Barrierefreiheit benötigt.
Kann man ein Einfamilienhaus zum Mehrgenerationenhaus ausbauen?
Auch ein Einfamilienhaus kann zum Mehrgenerationenhaus umgebaut werden. Das Einfamilienhaus kann mit einer Einliegerwohnung ausgebaut werden, um es zu einem Mehrgenerationenhaus umzufunktionieren. Auch kann das Dach des Einfamilienhauses zu einer Wohnung umfunktioniert werden, das Koch- und Sanitärbereich enthält. Je nachdem wie groß das Grundstück ist und wie viel Platz die Bewohner benötigen, kann auch entweder eine Einliegerwohnung oder ein kleines angrenzendes Häuschen gebaut werden.