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Baumaterialien und Techniken

Untersparrendämmung: Aufbau, Anbringung und Kosten

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 01. April 2022
Lesedauer: 6 Minuten
© artursfoto / Istockphoto.com

Eine der effektivsten Möglichkeiten, ein bestehendes Gebäude nachträglich zu dämmen, bietet die sogenannte Untersparrendämmung. Worum es sich hierbei handelt, wie die Untersparrendämmung angebracht wird, was diesbezüglich zu beachten ist und welche Kosten für diese Art Dämmung anfallen, darauf gehen wir in diesem Ratgeber ein.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Die Untersparrendämmung dient der Wärme- und Schallisolierung.
  • Durch die Untersparrendämmung müssen Sie weniger heizen und haben folglich weniger Energiekosten.
  • Sie können eine staatliche Förderung für die Untersparrendämmung beantragen.

Definition

Die Untersparrendämmung ist eine Art der Dachdämmung. Diese wird unterhalb der Dachsparren angebracht.

Was ist eine Untersparrendämmung?

Bei der Untersparrendämmung handelt es sich um eine effektive Dämmmethode, bei der die Dämmmaterialien unterhalb der Dachsparren angebracht werden. Ziel der Untersparrendämmung ist es, eine bessere Wärme- und Schallisolierung zu erreichen. Nach erfolgter Untersparrendämmung müssen Sie deutlich weniger heizen, um die gewünschte Wärme zu erzielen. Dies wiederum bedeutet, dass die Energiekosten sinken. Gleichzeitig schützen Sie die Umwelt.

Die Untersparrendämmung wird meist als zusätzliche Dämmung zur Zwischensparrendämmung gewählt, um die Energiekosten nochmals zu senken.

Welche Dämmstoffe eignen sich für die Untersparrendämmung?

Idealerweise verwenden Sie für die Untersparrendämmung sogenannte Dämmplatten. Sie können flexibel eingesetzt und je nach Bedarf problemlos zugeschnitten werden.

Geeignete Dämmstoffe sind:

  • Glaswolle
  • Steinwolle
  • Hartschaumstoff aus Polyurethan (PU-Schaum)

In welchen Fällen ist die Untersparrendämmung wirtschaftlich sinnvoll?

Die Untersparrendämmung ist mit erheblichen Kosten und auch mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden. Deshalb sollten Sie genau abwägen, ob sich diese Dämmung für Sie lohnt.

Wir empfehlen, die Untersparrendämmung durchzuführen, wenn Sie das Dachgeschoss als Wohnraum nutzen möchten. In diesem Fall lohnt sich die Investition, denn Sie möchten sicherlich auch im Dachgeschoss von einem angenehmen Raumklima profitieren.

Möchten Sie das Dachgeschoss nicht bewohnen, ist die Investition in die Untersparrendämmung nur bedingt sinnvoll. Hier lohnt es sich meist eher, die letzte Zwischendecke, die die Wohnräume vom Dachgeschoss trennt, mit einer entsprechenden Dämmschicht zu versehen.

Aufbau

Diese Dämmungsart besitzt insgesamt vier Ebenen. Zusammen genommen sollten die Schichten zwischen 5 und 20 Zentimeter dick sein.  

Wie ist die Untersparrendämmung aufgebaut?

Die Untersparrendämmung ist in verschiedene Ebenen aufgebaut. Hierzu gehören:

1. Ebene – Zwischensparrendämmung

Die Untersparrendämmung sollte nicht als einzige Dämmung verwendet werden, da sie nur einen geringen Dämmfaktor hat. Deshalb sollten Sie als erstes die Zwischensparrendämmung durchführen. Auch diese ist bei Altbauten problemlos möglich, ohne, dass gleichzeitig das Dach erneuert werden muss.

2. Ebene – Dampfbremse

Bei der Dampfbremse handelt es sich um eine dicke Folie, die dafür sorgt, dass keine Feuchtigkeit in das Dämmmaterial gelangt.

3. Ebene – Latten und Untersparrendämmung

Um die Dämmmaterialien für die Untersparrendämmung zu befestigen, müssen Sie zunächst eine Lattung anbringen. Diese wird an den Dachsparren befestigt. Dazwischen werden die Dämmplatten gelegt.

4. Ebene – Gipskartonplatten / OSB-Platten

Diese Platten dienen dem Abschluss der Dämmung. Sie halten die Dämmung an der gewünschten Stelle und erschaffen gleichzeitig ein neues Zimmer.

Später können Sie die Platten tapezieren oder streichen.

Wie stark darf die Untersparrendämmung sein?

Die Untersparrendämmung sollte mindestens 5 cm und maximal 20 cm stark sein. Je stärker die Dämmung ist, desto höher ist die Energiekostenersparnis.

Wie viel Platz benötigt eine Untersparrendämmung?

Da Sie die Untersparrendämmung nachträglich von innen einbauen, wird sich folglich der Raum verkleinern. Schließlich müssen Sie sowohl die Lattung als auch die Dämmung und die Stärke der Platten einplanen. Gerade bei sehr kleinen Räumen kann sich dies bemerkbar machen, wenn plötzlich 20 bis 25 cm ringsherum fehlen.

Anbringung und Kosten

Bei der Anbringung sollte mit großer Sorgfalt gearbeitet werden, da sich sonst Wärmebrücken bilden können. Für die Kosten der Dämmung können Sie Förderungen beantragen.

Kann ich die Untersparrendämmung selbst anbringen?

Viele Heimwerker versuchen sich selbst an der Anbringung der Untersparrendämmung. Da hierbei jedoch möglichst exakt vorgegangen werden muss, um den bestmöglichen Dämmerwert zu erreichen und gleichzeitig, um schimmelbildende Wärmebrücken zu vermeiden, sollten Sie die Arbeiten lieber durch einen Fachmann durchführen lassen.

Die Untersparrendämmung ist eine Angelegenheit, bei der es auf viele Kleinigkeiten ankommt, die exakt durchgeführt werden müssen. Überlassen Sie daher nichts dem Zufall.

Einen Experten, der die Untersparrendämmung für Sie plant und durchführt, finden Sie bei www.bauunternehmen.org.

Vorteile, wenn Sie einen Profi mit der Untersparrendämmung beauftragen:

  • exakte und individuelle Planung
  • schnelle Arbeit und fertige Dämmung innerhalb kurzer Zeit
  • Gewährleistung durch den Fachmann
  • Sie sparen sich viel Arbeit und Zeit

Was kostet die Untersparrendämmung?

Die Untersparrendämmung besteht wie erwähnt aus verschiedenen Ebenen, sodass unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen. Die Kosten hängen unter anderem von dem verwendeten Dämmmaterial ab.

Pro Quadratmeter sollten Sie mit mindestens 30 Euro rechnen. Maximal wird die Untersparrendämmung 70 Euro pro Quadratmeter kosten.

Das teilt sich folgendermaßen auf:

  • Der Dämmstoff kostet ca. 25 Euro pro Quadratmeter.
  • Die Dampfbremse, bei der es sich um eine starke Folie handelt, schlägt mit ca. 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter zu Buche.
  • Die Verkleidung kostet etwa 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter.

Gibt es eine staatliche Förderung für die Untersparrendämmung?

Es besteht die Möglichkeit, eine staatliche Förderung für die Untersparrendämmung zu beantragen. Allerdings müssen hierfür die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Der U-Wert für die Untersparrendämmung liegt bei 0,14 W/m²K
  • Erstellung des Antrages durch einen Energieberater
  • Der Energieberater muss den Antrag vor dem Start der Umbaumaßnahmen eingereicht haben

Sie können zwischen den folgenden Fördermitteln wählen:

  1. Zuschuss nach KfW Programm 430

Erstattung von 20 Prozent der förderfähigen Kosten, pro Wohneinheit maximal 10.000 Euro.

  1. Zinsgünstiger Kredit mit Zuschuss zur Tilgung nach KfW Programm 152

Die Kreditsumme darf maximal 50.000 Euro betragen. Diese wird zinsgünstig angeboten. Zudem gibt es einen Tilgungszuschuss von maximal 10.000 Euro.

Fazit

Wenn eine Zwischensparrendämmung nicht möglich ist oder der Dämmwert des Hauses noch einmal erhöht werden soll, kann sich die Untersparrendämmung als richtige Lösung erweisen. Sie wird unter den Dachsparren angebracht und benötigt eine Unterkonstruktion, an der die Dämmmaterialien befestigt werden. Die Untersparrendämmung sollte gewissenhaft durchgeführt werden, denn andernfalls kann es später zur Schimmelbildung kommen. Verlassen Sie sich daher am besten auf einen Profi, den Sie bei www.bauunternehmen.org finden.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.