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Was ist Bauhausstil?

Bauunternehmen.org Team
Verfasst von Bauunternehmen.org Team
Zuletzt aktualisiert: 03. Februar 2023
Lesedauer: 5 Minuten
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Unter modernem Design stellen sich die meisten Menschen teure Materialien vor, welche mit vielen Details geschmückt sind. Darunter zählt auch prunkvolle Architektur, die sich kaum jemand leisten kann. Doch genau diesen Gedanken wollte Walter Gropius, der Gründer der damaligen Bauhaus-Schule, brechen. Jeder sollte sich gutes Design leisten können. Gropius verfolgte die Idee, den Bau und die Kunst zu vereinen. Durch diese Kombination entstanden unzählige Gebrauchsgegenstände, Möbel, Kostüme und vieles mehr. Dieses Bauhaus-Design sollte nicht nur schön aussehen, sondern auch preiswert sein, sodass es für jeden zugänglich ist.

Alles auf einen Blick

  • Das Bauhaus war eine Schule, die künstlerisches Design und moderne Baukünste vereinte.
  • Die Kunsthochschule vertrat eine neue Idee des Wohnens.
  • Im Nationalsozialismus war die Schule zur Schließung gezwungen. 

Das Bauhaus und seine Mitglieder

Das Bauhaus bot sowohl Künstlern, als auch Handwerkern einen Ort, an dem sie sich entfalten konnten. Diese Kunstschule war der Anfang einer neuen Idee.

Was ist das Bauhaus?

Das Bauhaus war eine Schule, an der sich Künstler, Architekten und auch Handwerker aufhielten. Es waren Menschen mit den verschiedensten Intentionen, die aber ein und dasselbe Ziel verfolgten: Das Zusammenbringen von Kunst und Handwerk. Das war zu dieser Zeit eine absolute Neuheit.

Gegründet wurde die Hochschule 1919 in Weimar von Walter Gropius, der den Traum hatte, die moderne Gesellschaft mitzugestalten. Dafür wollte er die Kunst und den Bau zusammenführen.

Was wurde beim Bauhaus gelehrt?

Es gab verschiedenste Unterrichtsfächer, wie beispielsweise Fotografie, Malerei, Grafik, Tanz, Bühnenkunst, Architektur und Inneneinrichtung. Dies fand in den verschiedenen Bauhaus-Werkstätten statt. Hatte man die Meister mit seinen Werken überzeugt, so musste man sich der sogenannten „Vorlehre“ unterziehen. Dort wurde die Basis gelehrt, wie beispielsweise elementarer Formunterricht, oder auch Materialübungen. Ziel war es, den Lehrlinge ihrer künstlerischen Kreativität, Freiheit zu geben. Dabei ging es viel weniger um die Kunst an sich, sondern eher um die Effizienz und Nützlichkeit eines Produktes. Ein Weg der preisgünstigen und nützlichen Kunst der Moderne wurde somit eingeschlagen.

Wer waren die Mitglieder?

Einer der wohl wichtigsten Namen des Bauhauses ist der Gründer Walter Gropius. Gropius war der Leiter dieser Schule, doch beschäftigte das Bauhaus noch viele weitere bekannte Künstler, wie zum Beispiel den Maler Paul Klee.

Oskar Schlemmer, ein kunstgewerblicher Zeichner, leitete zusammen mit Johannes Itten, ein Maler und Kunstpädagoge, die Wandmalerei-Abteilung.

Der Stil

Die Vorgehensweise dieser Schule hat definitiv bekannte Merkmale: klare Formen, Farben und der Nutzen. Aber genau lässt sich die Art nicht definieren. Wir erklären, warum.

Was war der Stil des Bauhauses?

Einen genau definierten „Bauhaus-Stil“ gibt es nicht, auch wenn dieser Begriff in der Umgangssprache geläufig ist. Dennoch gibt es Merkmale, die stets deutlich zu erkennen sind. Das Bauhaus bietet die Möglichkeit, mit Formen, Farben und auch mit Materialien zu experimentieren. Die Ästhetik eines Produkts soll von Funktion und Nützlichkeit geprägt sein. Der Stil des Bauhauses zeichnet sich durch Effizienz, und die Zeitlosigkeit.

Ohne die Barrikaden zwischen Handwerk und Kunst, gab es nun komplett neue Facetten. „Schön“ empfand man im Bauhaus Dinge, welche „funktionieren“. Eine einfache und gut durchdachte Form, war ein gelungenes Produkt. 

Oberste Priorität war es, dass das Produkt zu dem Menschen passt. Bauhaus ging nicht mit dem damaligen „Trend“, sondern mit der „Harmonie“. Diese sollte sich in Gebrauchsgegenständen widerspiegeln.

Welche Merkmale hat der Bauhaus-Stil?

Wichtige Bestandteile der Gestaltungsform der Bauhaus-Lehre sind:

  • Grundfarben rot, blau, gelb und zusätzlich schwarz, weiß.
  • Grundformen: Dreieck, Kreis und Quadrat.

Welche weiteren Konstruktionen gibt es noch?

Doch nicht nur Alltags- und Gebrauchsgegenstände wurden im Bauhaus konstruiert. 

Zudem gab es auch Gebäude, Räume und ganze Siedlungen von den Bauhaus-Künstlern entwickelt. Die meisten solcher Bauten stehen in der Stadt Dessau. Dort zog das Bauhaus 1924, aufgrund politischer Gründen, um. Bekannt ist die von Walter Gropius entwickelted Siedlung: „Dessau-Törten“.



Schließung

Zur damaligen Zeit waren die politischen Verhältnisse nicht optimal für kreative Künstler. Die Nationalsozialisten kamen an die Macht und somit verlor die bestehende Kunst und die Architektur immer mehr an Bedeutung.

Wieso wurde die Kunsthochschule geschlossen?

Auch in Dessau war der politische Druck der Nationalsozialisten groß. Das Bauhaus-Dessau konnte der Politik nicht stand halten und wurde somit zur Schließung gezwungen.

Wie wurde das Bauhaus weitergeführt?

Die Grundidee hinter dem Bauhaus zog sich durch die ganze Welt, aufgrund von ausgewanderten Bauhäuslern.

In den USA zum Beispiel gab es das „Black Mountain College“. Dort unterrichtete der Bauhäusler Josef Albers. Über das College selbst sprach man oftmals auch von der „Nachfolgeschule des Bauhauses“. 

In Chicago gründete Laszlo Moholy-Nagy 1937 das „New Bauhaus“, welches mit dem selben Ausbildungsprogramm arbeitete und dieses noch weiter ausbaute.

Trotz der Schließung in Deutschland führte Ludwig Mies van der Rohe das Bauhaus in einem Privatinstitut in Berlin-Steglitz bis 1933 weiter. Doch durch die Nationalsozialisten war auch dieser Versuch, das Bauhaus weiter zu führen, ein Fehlversuch.

Fazit

Das Bauhaus war der Vorreiter der Moderne und brach die damalige Norm. Trotz des kontroversen Gedankens, die Kunst mit dem Handwerk zu verbinden, setzte sich die Bauhaus-Idee durch und erschuf neue Möglichkeiten für den Menschen und sein Wohnumfeld. Die Architektur verabschiedete sich von Verschnörkelungen an den Fassaden der Häuser und neigte sich immer mehr zur Schlichtheit. Dasselbe gilt für Gebrauchsgegenstände, wie zum Beispiel bei Küchen-Servies. 

Der Nutzen stand an oberster Stelle. Als ein gelungenes Produkt bezeichnete man Dinge, welche trotz ihrer einfachen Gestaltung klar zu erkennen sind und ihren Nutzen erfüllen. Kein Produkt sollte ohne einen sinnvollen Gebrauchswert sein. So spricht man nun vom Bauhaus-Stil, wenn es um schlichte, aber nützliche Designs geht.

Über unsere*n Autor*in
Bauunternehmen.org Team
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