Ein Dachboden dient schon lange nicht mehr als bloßer Abstellraum. Wer sein Dachgeschoss wohnlich gestalten und mit ausreichend Tageslicht versorgen möchte, entscheidet sich oft für eine Dachgaube. Diese bietet viele Vorteile. Hier erfahren Sie zum einen mehr über ihre nützliche Funktion, zum anderen über Aufbau, Arten und Unterschiede zu anderen Dachaufbauten.
Alles auf einen Blick:
- Eine Gaube ist eine Art Dachfenster. Sie ragt senkrecht aus der Dachschräge heraus. Das Fenster sitzt dabei an der Stirnseite dieses Dachaufbaus.
- Die Dachgaube erfüllt mehrere Funktionen: Belichtung, Belüftung, Hitzeschutz, Raumgewinn sowie optische Aufwertung des Daches von außen.
- Typischerweise besteht sie aus einem Gaubendach, zwei seitlichen Gaubenwangen und dem Fenster auf der Stirnseite.
- Dachgauben gibt es in verschiedenen Formen, von rund bis eckig. Die beliebteste Gaubenart ist die Schleppgaube mit einem geraden Dach. Die Fledermausgaube hat ein geschwungenes Dach und ist eher selten.
- Das Zwerchhaus ist anders als die Dachgaube nahtlos mit der Außenwand des Hauses verbunden.
Definition
Eine Gaube ist mehr als nur ein herkömmliches Dachfenster. Sie erhebt sich aus der Dachschräge, ohne dabei eine Verbindung zur Hauswand zu haben.
Gibt es einen Unterschied zwischen Gaube und Dachgaube?
Zwischen den Begriffen Gaube und Dachgaube besteht kein Unterschied. Ist die Rede von einer Gaube, ist eine Dachgaube gemeint. Gaube ist lediglich die verkürzte Bezeichnung. Daneben existiert auch die weniger gebräuchliche, aber ebenfalls korrekte Schreibweise Gaupe.
Was ist eine Gaube?
Eine Dachgaube ist ein kleiner Aufbau auf einem Dach zwischen Dachfirst und Dachtraufe. Sie dient hauptsächlich dazu, Tageslicht und frische Luft in ein dunkles Dachgeschoss hereinzulassen. Die Gaube ist also eine Art Dachfenster. Während sich ein Dachliegefenster jedoch in die geneigte Dachfläche vollständig einfügt, ragt sie deutlich sichtbar nach vorne aus der Dachschräge heraus. Die Fensterfläche auf der Stirnseite einer Dachgaube ist senkrecht. Baulich ist sie unabhängig von der Außenwand, sie sitzt in den Dachsparren.
Funktion und Aufbau
Eine Dachgaube sorgt in erster Linie für Belichtung und Belüftung in den Dachräumen, egal ob in ausgebauten Wohnräumen oder unbewohnten Dachböden. In der Regel hat sie ein Gaubendach, zwei Seitenwände und eine Fensterfläche.
Welche Funktion hat eine Gaube?
- Belichtung: Das senkrechte, schräg zur Dachfläche platzierte Fenster garantiert einen optimalen Tageslichteinfall und damit eine natürliche Belichtung. Das Dachgeschoss wird dadurch deutlich heller.
- Hitzeschutz: Anders als bei herkömmlichen Dachfenstern treffen die Sonnenstrahlen nicht senkrecht von oben auf die Scheibe. Dies sorgt dafür, dass sich das Dachgeschoss weniger aufheizt.
- Belüftung: Größe und Position des Gaubenfensters ermöglichen eine wesentlich bessere Belüftung als kleine Dachluken.
- Raumgewinn: Die Dachneigung nimmt einem Dachgeschoss die Stehhöhe. Eine Gaube schafft hier deutlich mehr Bewegungsspielraum, da Sie die Dachkonstruktion in diesem Bereich erhöht. Dadurch können Sie stehen, wo vorher die Dachschräge war.
- Schöne Optik: Dachgauben verschönern nicht nur die Innenräume, sondern sorgen auch für ein harmonisches Gesamtbild des Hauses von außen. Denn sie lockern die Dachfläche auf. Es gibt sie in sämtlichen Arten und Ausführungen, je nach Geschmack des Bauherrn.
Wie ist eine Gaube aufgebaut?
Eine Dachgaube besteht aus einem Gaubendach, zwei Seitenflächen, den sogenannten Gaubenwangen und einer Fläche für das Fenster.
Gaubendach:
Das Gaubendach kann unterschiedliche Formen haben – von spitzen über trapezförmige bis hin zu runden Dächern ist alles dabei. Soweit es die Statik eines Gebäudes und die Bauvorschriften zulassen, ist der Gestaltung bei der Dachform keine Grenze gesetzt.
- Die beliebte Schleppgaube hat zum Beispiel ein gerades, nach unten geneigtes Dach. Es fügt sich dadurch in die Dachneigung ein.
- Die Giebelgaube läuft spitz nach oben zu und hat dadurch einen eigenen Giebel oberhalb des Fensters. Ihr Gauben-Dachfirst ragt waagrecht aus der Hausdachfläche nach vorne.
- Die aufwändige Fledermausgaube dagegen hat ein rundes, geschwungenes Dach ohne sichtbare Seitenteile. Dieses legt sich in einem Guss wie ein Fledermausflügel um die Stirnseite herum.
Ein Gaubendach fügt sich in der Regel optisch in das Hauptdach ein, indem es zum Beispiel mit den gleichen Ziegeln gedeckt ist.
Gaubenwangen:
Die beiden Gaubenwangen, auch Dachbacken genannt, kommen in der Regel senkrecht aus der Dachschräge heraus, außer bei geschwungenen, dreieckigen oder trapezförmigen Modellen. Die Seitenteile der Gaube stehen senkrecht nach oben hervor. Eine Gaubenwange ist zu drei Seiten hin eingerahmt: zwischen Oberfläche des Hausdaches, dem Gaubendach und dem Fenster.
Stirnseite mit Fenster:
Das Gaubenfenster liegt auf der Stirnseite der Gaube. Diese ragt senkrecht aus der Dachfläche heraus, und zwar oberhalb der Dachtraufe und unterhalb des Dachfirstes. Von oben wird die Fläche der Stirnseite von dem Gaubendach begrenzt. Die Stirnseitenwand ist in die Sparren neben dem Dachausschnitt eingesetzt und hat damit keine konstruktive Verbindung zur darunter liegenden Außenwand des Hauses.
Während früher ausschließlich die Stirnseite einer Dachgaube verglast war, finden sich bei moderneren Variante auch verglaste Gaubenwangen und -dächer.
Für jedes Dach die richtige Gaubenart
Dachgauben gibt es in sämtlichen Ausführungen und Formen – für alle baulichen und optischen Ansprüche. Die Schleppgaube ist in Deutschland am beliebtesten.
Welche Gaubenarten gibt es?
- Schleppgaube
- Flachdachgaube
- Trapezgaube
- Giebelgaube oder Satteldachgaube
- Runde Gaube oder Bogendachgaube
- Spitze Gaube oder Dreiecksgaube
- Walmgaube
- Fledermausgaube
- Leseberggaube
Gaube, Erker, Zwerchhaus – Was macht den Unterschied?
Bei den Begriffen Gaube, Erker oder Zwerchhaus kann schon einmal Verwirrung aufkommen. Der Unterschied besteht in der Art der baulichen Verbindung des Dachaufbaus mit dem Haus.
Was ist der Unterschied zwischen Gaube und Zwerchhaus?
Eine Gaube sitzt auf dem Dach, oberhalb der Dachtraufe und hat keine Verbindung mit der Außenwand des Hauses. Ganz anders sieht das beim Zwerchhaus aus.
Vom Aufbau her hat das Zwerchhaus Ähnlichkeiten mit der Dachgaube. Es ragt ebenfalls nach oben aus der Dachschräge heraus und hat ein eigenes Dach, das auf zwei senkrechten Seitenteilen sitzt. Der große Unterschied zur Dachgaube liegt in der Stirnseite des Zwerchhauses, genauer gesagt bei deren baulicher Verbindung mit dem Haus. Denn die Zwerchhaus-Stirnseite ist nahtlos mit der Außenwand des Hauses verbunden, sie ist quasi die Verlängerung davon. Die Hauswand schließt erst mit dem Giebel des Zwerchhaus-Daches ab. Anders als bei der Dachgaube befindet sich keine Dachtraufe dazwischen. Das Dach des Zwerchhauses endet noch unter dem Dachfirst des Hauses. Wie die Gaube kann es unterschiedliche Dachformen haben, zum Beispiel ein Satteldach.
Gibt es einen Unterschied zum Erker?
Generell ist ein Erker kein Anbau auf dem Dach, sondern an der Fassade eines Hauses. Es gibt jedoch auch spezielle Dacherker. Diese entsprechen in ihrem Aufbau dem Zwerchhaus und unterscheiden sich gleichermaßen von der Dachgaube.