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DIN EN 13384

Bauunternehmen.org Team
Verfasst von Bauunternehmen.org Team
Zuletzt aktualisiert: 14. Juli 2023
Lesedauer: 4 Minuten

Ein Schornstein wirkt zwar unscheinbar, ist aber für jedes beheizte Gebäude sehr wichtig. Er verhindert, dass giftige Abgase und Rauch im Hausinneren zurückbleiben und sorgt dafür, dass Ihre Feuerstätte effizient arbeiten kann. Damit er optimal funktioniert, kommt es auf den richtigen Kamindurchmesser und die Länge an.

Alles auf einen Blick:

  • Die DIN EN 13384 gilt in Europa zur standardisierten Schornsteinberechnung. Die Norm hat den Titel Abgasanlagen – Wärme- und strömungstechnische Berechnungsverfahren.
  • Die Schornsteinberechnung wird manchmal auch nur als Querschnittsberechnung bezeichnet.
  • Ihr Ziel ist es, Feuerstätten mit optimal angepassten Abgasanlagen auszustatten. Das bedeutet: maximale Effizient, minimale Sicherheitsrisiken und neuester Stand der Technik.
  • Mithilfe der Schornsteinberechnung können Sie die perfekte Länge und den Querschnitt des Kamins ermitteln, sodass Druck und Temperatur der Abgase im Rohrinneren ideal aufeinander abgestimmt sind.
  • Die Berechnungsformel ist sehr kompliziert. Wenden Sie sich dafür am besten an einen Fachhandel für Schornsteine.

Definition

Die DIN-Norm Abgasanlagen – Wärme- und strömungstechnische Berechnungsverfahren dient der in Europa genormten Schornsteinberechnung. Die aktuelle Fassung gilt seit Juni 2015.

Was ist die DIN EN 13384?

Die DIN EN 13384 ist eine in Europa geltende Norm zur Schornsteinberechnung. Mithilfe einer komplexen Rechenformel werden die richtige Höhe und der ideale Querschnitt des Kamins, ob gemauert oder aus Edelstahl, berechnet und aufeinander abgestimmt.

Schornsteine, die nicht dieser DIN-Norm entsprechen, dürfen nicht in Betrieb genommen werden.

Was ist das Ziel der DIN EN 13384?

Die DIN-Norm 13384 stellt sicher, dass alle in Betrieb genommenen Abgasanlagen über einen optimalen Rauchabzug verfügen, auf dem neusten Stand der Technik sind und dem höchsten Sicherheitsstandard genügen.

Da eine Feuerstätte nur mit einem passenden Rauchabzug einwandfrei und ohne Sicherheitsrisiko funktionieren kann, hilft die Berechnung mit der DIN-Norm, die Effizienz der Anlage auf ein Maximum zu steigern.

Wie ist die DIN EN 13384 gegliedert?

Die DIN-Norm ist in Teil 1 und Teil 2 gegliedert.

Teil 1 (DIN EN 13384-1) legt dabei sämtliche Vorgaben zur Berechnung fest, wenn eine Abgasanlage nur an eine einzige Feuerstätte angeschlossen wird. Teil 2 (DIN EN 13384-2) bezieht sich auf Abgasanlagen mit mehreren Feuerstätten.

Teil 2 der DIN-Norm unterscheidet dann wiederum zwischen zwei Fällen:

  • Ob sich am senkrechten Teil der Abgasanlage mehrere Verbindungsstücke zu Feuerstätten befinden.
  • Ob sich am senkrechten Teil der Abgasanlage nur ein einziges Verbindungsstück befindet, das mehrere Feuerstätten mit der Anlage verbindet.

Berechnung von Schornsteinen

In die Berechnung fließen unter anderem Themen der Thermodynamik und Strömungslehre ein. Wem das notwendige, physikalische Verständnis fehlt, vertraut am besten auf die Beratung eines Experten.

Wie wird ein Schornstein mit der DIN EN 13384 berechnet?

Die Rechenformel für die richtige Höhe und den passenden Querschnitt eines Kamins ist sehr kompliziert. Die Berechnung übernimmt in der Regel eine spezielle Software.

Die Schwierigkeit ist vor allem, Druck und Temperatur in der Abgasanlage in einen idealen Ausgleich zu bringen. Der Druck darf einen bestimmten Minimalwert nicht unterschreiten, da sonst der Rauch in der Abgasanlage womöglich nicht mehr zuverlässig nach oben abzieht. Je länger das Rauchabzugsrohr ist, desto größer wird der Unterdruck darin und desto besser ist folglich der Abzug der Abgase.

Zu lang darf der Schornstein aber auch nicht sein: Die Abgase würden sonst auf ihrem langen Weg nach außen im Rohr zu stark abkühlen. Sinkt die Temperatur unter einen bestimmten Wert, birgt dies das Risiko, dass die Feuchtigkeit in den Abgasen an den Innenwänden des Kamins kondensiert. Durch die sich ablagernden Rückstände kommt es zur Verunreinigung. Experten sprechen dann davon, dass der Kamin versottet.

Wer führt die Schornsteinberechnung durch?

Schornsteinberechnungen beziehungsweise Querschnittsberechnungen bietet in der Regel jeder Fachhandel für Schornsteine an. Mittlerweile ist die Berechnung unkompliziert im Internet zu beantragen. Der jeweilige Betrieb benötigt dafür lediglich einige Angaben von Ihnen zur Feuerstätte, zum Verbindungsstück zwischen Feuerstätte und Abgasanlage und zur Abgasanlage selbst.

Anhand individueller Werte und Angaben wird der Schornstein für jeden Einzelfall extra berechnet. Die Kosten dafür bewegen sich meist im zweistelligen Bereich.



Welche Angaben sind für die Berechnung notwendig?

Manche Anbieter verlangen für die Berechnung nur sehr wenige Angaben wie Hersteller und Gerätebezeichnung der Feuerstätte oder des Heizkessels, Brennstoffart und Verlauf des Rauchrohrs. Je mehr Angaben und Details Sie angeben müssen, desto exakter wird in der Regel das Ergebnis.

Kennwerte, die bei der Berechnung eine Rolle spielen und daher abgefragt werden können, sind zum Beispiel:

WärmeerzeugerVerbindungsstückSchornstein
NennwärmeleistungMaterialArt des Schornsteins
LeistungsbereichMaterialstärkeForm des Querschnitts
AbgastemperaturDämmungDurchmesser
AbgasmassenstromWirksame HöheWirksame Höhe
SchornsteinunterdruckAnzahl der BögenHöhe über First
CO2-EmissionEinmündungswinkelHöhe über Dach

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